Unter der Geisterbahn by Isabel Abedi

Unter der Geisterbahn by Isabel Abedi

Autor:Isabel Abedi [Abedi, Isabel]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-7855-5344-7
veröffentlicht: 2012-03-13T16:00:00+00:00


„Das war’s“, ertönte Rasputins heisere Stimme an Lorenzos Ohr.

Fledi fiepste ängstlich, und Dina sagte: „Also, wenn ihr mich fragt…“ Weiter kam sie nicht, denn nun ertönte ein so verzweifelter Schrei, wie Lorenzo ihn in seinem ganzen Leben noch nicht gehört hatte.

„ACHMED! WO BIST DU?“

Der Schrei war aus Antonellas Kehle gekommen, denn Baby Achmed war weg.

Die einzige Antwort, die auf Antonellas Schrei folgte, war ein leises Röcheln, irgendwo in der Ferne.

Zweimal, dreimal noch schrie das Geistermädchen seinen Namen, aber es kam keine Antwort. Lorenzo hörte an ihrem keuchenden Atem, wie Antonella im Kreis herumwirbelte, und wich zurück, als ihm ihre suchende Hand eine Ohrfeige verpasste. Im nächsten Moment streifte ihr Atem seine Wangen, glühend wie feuriger Wind, und ihre knackenden Schritte entfernten sich so schnell, dass Lorenzos Hände nur noch das schwarze Nichts zu fassen bekamen.

„Antonella!“, schrie Rasputin ihr nach. „Antonella, bleib hier! Wenn wir uns verlieren, wird alles nur noch schlimmer!“ Aber Antonella antwortete nicht.

„Ich gehe sie suchen, okay?“, rief Dina und stob davon, ohne auf eine Antwort zu warten. Ihre Schritte wurden leiser, bis auch sie nicht mehr zu hören waren.

Auch das entfernte Röcheln war verstummt.

Jetzt war alles still. Dunkel und still, bis auf Rasputins Atem. Seine Hand legte sich auf Lorenzos Schulter.

„Wir müssen ruhig bleiben, hörst du?“, flüsterte er heiser. „Wenn wir jetzt auch noch durchdrehen, ist alles vorbei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Teufel uns nicht gefolgt ist. Hätten wir sonst nicht das Einstürzen der Bäume gehört? Wahrscheinlich ist das Biest außen rum oder in eine andere Richtung gegangen. Und wir, wir müssen jetzt erstmal sehen, wie wir hier rauskommen, klar?“

Lorenzo nickte, aber dann fiel ihm ein, dass Rasputin ihn nicht sehen konnte. Trotzdem brachte er kein Wort über die Lippen.



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