Romeos Schatten by Melinda Taub
Autor:Melinda Taub [Taub, Melinda]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-5903-6
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-10-22T00:00:00+00:00
Vierter Teil
Oh! Ein Kuss, lang wie mein Bann
und süà wie meine Rache!
Coriolanus
»Wach auf, Rosalinde! Wach auf, Livia! Aus dem Bett, Nichten!«
Rosalinde fuhr aus dem Schlaf und setzte sich auf. Jemand pochte ungestüm an ihre Tür und schrie so laut, dass er gewiss den ganzen Haushalt der Herzogin weckte. Sie zog sich einen Morgenrock über und beugte sich aus dem Fenster. Angesichts des energischen Besuchers riss sie erstaunt die Augen auf.
»Onkel?«, rief sie. »Beim Himmel, was â¦Â«
»Keine Zeit, Kind!«, brüllte der alte Graf zu ihr hinauf. »Weck deine Schwester, packt eure Kleider und kommt zu unserem Haus, wenn euch Leben und Jungfräulichkeit lieb sind!«
Rosalinde rannte die Treppe hinunter und riss die Tür auf. »Beruhigt Euch doch, guter Onkel. Was ist denn los?«
Er kam herein und wischte sich die Stirn. Er sah aus, als wäre er nach Padua und wieder zurück gerannt. »Die Montagues«, schnaufte er. »Sie führen offen Krieg gegen uns. Alle Frauen und Mädchen der Capulets müssen hinter unseren Mauern Schutz suchen.«
»Rosalinde?« Verschlafen gähnend wankte Livia die Treppe hinunter. »Was bedeutet der Lärm?«
»Habt Dank für Eure Mühe, Onkel«, sagte Rosalinde bestimmt. »Doch auch wenn gerade ein neuer Raufhandel begonnen wurde, so bin ich doch sicher, dass wir Euren Schutz nicht benötigen.«
»In der Nacht wurde Gramio erschlagen«, klärte der Graf sie auf.
Livia keuchte entsetzt. Rosalinde nahm ihre Hand, während der Onkel die Umstände schilderte, unter denen der Tote entdeckt worden war. Rosalinde schlug sich die Hand vor den Mund und rang mit aufsteigender Ãbelkeit. Livia nahm sie in den Arm und geleitete sie zum Sofa.
»Verzeih mir, Rosalinde«, bat ihr Onkel bedrückt, der sah, wie sie sich an die zitternde Livia klammerte. »Du hast das finstere Herz dieses Benvolio lange vor mir gesehen. Ich hätte dem törichten Heiratsplan des Fürsten nicht zustimmen dürfen.«
Rosalinde fühlte sich mit einem Mal kraftlos. »Benvolio?«, wisperte sie.
»Ja«, bestätigte ihr Onkel grimmig. »Er hat Gramio erschlagen.«
Rosalinde schüttelte den Kopf und klammerte sich enger an ihre Schwester. »Nein! Nein, nicht er, Onkel. Vielleicht einer seiner Vettern, aber nicht er â¦Â«
»Ist dies nicht seine Schärpe?«, fragte der alte Capulet und hielt ihr ein zerrissenes langes Tuch hin.
Rosalinde schloss die Augen. Genauso eine rote Schärpe hatte Benvolio am Abend getragen. Aber hatten seine Verwandten nicht dieselben? Sie glaubte, es bemerkt zu haben, war sich aber nicht sicher. »Ich weià es nicht«, hauchte sie.
»Nein, vermutlich nicht. Doch das Schwert, das sie und Gramios Brust durchbohrte, ist als Benvolios erkannt worden.«
War Benvolio wirklich imstande, ihren Verwandten zu töten?
Sie erinnerte sich an die Wut in seinen Augen, als er Orlino einen Hieb ins Gesicht versetzte, und schauderte. Ja, er war dazu imstande. Wenn er wütend war, konnte er so etwas tun.
»Also gut, Onkel«, sagte sie und begegnete fest seinem Blick. »Wir begeben uns in Euer Haus.«
Er nickte kurz. »Gut. Dort wartet jemand, der dich sprechen will.«
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