Wings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen by Tui T. Sutherland

Wings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen by Tui T. Sutherland

Autor:Tui T. Sutherland [Tui T. Sutherland]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732002375
Herausgeber: Loewe Verlag
veröffentlicht: 2015-10-14T16:00:00+00:00


18. KAPITEL

Erst als Clay den Sand unter seinen Klauen spürte und das Gebrüll der Drachen auf den Rängen hörte, wurde ihm klar, dass er seinen Plan nicht so richtig durchdacht hatte.

Er hatte keine Ahnung, wie er gegen einen fremden Drachen kämpfen sollte. Als die Wachen einen fauchenden Eisflügler vor ihm auf den Boden fallen ließen, setzte sein Verstand aus. Wusste er irgendetwas über Eisflügler?

Die Sonne stand hoch am Himmel, und in der Arena war es um einiges wärmer als oben auf ihren Gefängnisfelsen. Clay bemerkte, dass aus den gletscherblauen Schuppen des Eisflüglers Tropfen einer silberfarbenen Flüssigkeit sickerten. Über ihnen grinste Königin Scarlet von ihrem Balkon, mit einer selig schlafenden Glory neben sich.

Jetzt stolzierte derselbe Ansager wie gestern in die Mitte der Arena und verkündete den Zuschauern: »Nach der Schlacht mit Blazes Armee im letzten Monat waren die Kerker unserer Königin vollgestopft mit Kriegsgefangenen der Eisflügler. Lediglich neun haben überlebt. Nach zwei Siegen präsentiere ich euch – Fjord von den Eisflüglern!«

Fjords Schwanz peitschte wild hin und her, dann knurrte er Clay an.

»Und in dieser Ecke haben wir einen ungewöhnlichen Kandidaten – einen Erdflügler, aber keiner unserer Verbündeten. Nein, dieser Drachling wurde in einem Versteck unter den Bergen gefunden, beschützt von den Klauen des Friedens. Ist er einer der fünf Drachlinge aus der Prophezeiung? Nicht, wenn er diesen Kampf verliert!«

Leises Gelächter ging durch die Ränge, doch in den Gesichtern der Zuschauer, die ihm am nächsten saßen, konnte Clay etwas sehen, das wie Unbehagen und, wie er glaubte, Anteilnahme aussah. Auf einem der Balkone entdeckte er einen großen Erdflügler, der mit einem Stirnrunzeln auf ihn herabstarrte. Hilf mir!, dachte Clay verzweifelt in seine Richtung. Tu was! Ich bin einer von euch!

Doch der Erdflügler wandte den Blick ab, als wollte er nicht zusehen. Er konnte es sich aber anscheinend auch nicht leisten, die Arena zu verlassen.

Der Ansager der Himmelsflügler redete weiter. »Wenn die Drachlinge der Vorsehung tatsächlich so außerordentlich und legendär sind, wie sie sein sollen, dürfte das jetzt eine Auseinandersetzung werden, an die wir uns noch lange erinnern werden. Ich hoffe doch sehr, dass du vorhast, uns zu beeindrucken, Drache der Erde. Ich präsentiere euch … Clay von den Erdflüglern! Klauen hoch, Zähne bereit! Kämpft!«

Clay blinzelte, als der Himmelsflügler aus der Arena flatterte. Er war noch nie »von den Erdflüglern« genannt worden. Allerdings hätte er sich mehr darüber gefreut, wenn er nicht von über zweihundert Drachen – unter ihnen auch Erdflügler – umgeben gewesen wäre, die vorhatten, seinen drohenden Tod heftig zu beklatschen.

Er fühlte sich alles andere als außerordentlich und legendär, als der Eisflügler auf ihn zuschlich. Jetzt galt es: Töten oder getötet werden. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, um herauszufinden, ob tatsächlich ein Monster in ihm schlummerte …

Fjords blassblaue Schuppen hatten die Farbe des Himmels, der im Schnee auf den weit entfernten Berggipfeln reflektiert wurde. Seine Augen waren dunkel und voller Bosheit. Unzählige Hörner ragten wie ein Kragen aus spitzen Eiszapfen aus seinem Kopf heraus. An seinem Hals prangte ein tiefer Krallenkratzer, der gerade erst zu heilen begonnen hatte – an den Schuppen darum klebte noch getrocknetes Blut.



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