Eric by Terry Pratchett

Eric by Terry Pratchett

Autor:Terry Pratchett [Pratchett, Terry]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Fantasy, Scheibenwelt, calvin-epub
ISBN: 3453062345
Herausgeber: Wilhelm Heyne Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-07-28T04:00:00+00:00


Man spricht von Alexander und Herkules, von Hektor und Lysander. Man erwähnt auch die Namen anderer großer Helden. Während der Geschichte des Multiversums gab es viele Leute, die Gutes über jene boxerohrigen Schwertschwinger sagten, zumindest in ihrer Nähe, weil das weitaus sicherer ist. Es mag seltsam erscheinen, warum besonderer Respekt immer den Kommandeuren gilt, die folgende Strategien entwickeln: »Ich möchte, daß fünfzigtausend von euch dem Feind entgegenstürmen.« Mehr zum Nachdenken neigende Heerführer, die Bemerkungen wie »Ich schlage vor, wir bauen ein großes Holzpferd und schleichen durchs hintere Tor in die Stadt, während unsere Gegner das Ding umringen und darauf warten, daß wir herausklettern« von sich geben, hält man dagegen für Idioten und jene Art von Personen, denen man kein Geld leiht.

Nun, die Kommandeure der ersten Art sind tapfer, doch Feiglinge geben weitaus bessere Strategen ab.

Man zerrte Rincewind vor die ephebianischen Anführer, die einen Kommandoposten auf dem größten Platz in der Stadt errichtet hatten. Von dort aus wollten sie die Eroberung der Zitadelle beobachten, die sich auf einem Hügel mit steilen Hängen erhob. Natürlich wahrten sie einen sicheren Abstand, denn die Verteidiger warfen Steine von den Wällen der Festung.

Als Rincewind eintraf, führten die Befehlshaber gerade eine Diskussion, bei der es um Strategie ging. Die Überlegungen liefen auf folgendes hinaus: Wenn man genug Soldaten zur Zitadelle schickte, überlebten vielleicht genug, um die Bastion zu nehmen. Dies ist die Grundlage des militärischen Denkens.

Einige der beeindruckender gekleideten Kommandeure blickten auf, als Rincewind und Eric hereinkamen, und ihren Mienen war zu entnehmen, daß sie Maden für interessanter hielten. Sie wandten sich sofort wieder um. Nur eine Person schien erfreut zu sein, sie zu sehen, aber…

Er wirkte überhaupt nicht wie ein Soldat. Zugegeben, er trug eine Rüstung – die längst ihren Glanz verloren hatte –, und zu seiner Ausstattung gehörte auch ein Helm – dessen Feder den Eindruck erweckte, häufig als Pinsel verwendet worden zu sein –, doch er war dürr und strahlte die militärische Würde eines Wiesels aus. Rincewind glaubte, in seinem Gesicht etwas Vertrautes und Attraktives zu erkennen.

Dem Hinweis darauf, daß sich dieser Mann freute, die beiden Neuankömmlinge zu sehen, kam nur relative Bedeutung zu: Außer ihm nahm niemand ihre Präsenz zur Kenntnis.

Er saß auf einem Stuhl und fütterte Truhe mit belegten Broten.

»Oh, hallo«, sagte er bedrückt. »Ihr seid’s.«

Es ist verblüffend, wie viele Informationen sich mit einigen wenigen Worten vermitteln lassen. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, hätte der Mann auch sagen können: Eine lange Nacht liegt hinter uns, ich muß alles selbst organisieren, vom Holzpferdbau bis zum Wäschedienst, und diese Idioten sind ebenso nützlich wie ein Gummihammer, eigentlich wollte ich gar nicht herkommen, und jetzt muß ich mich auch noch um euch kümmern. Hallo.

Er deutete auf Truhe, die hungrig den Deckel hob.

»Gehört sie euch?« fragte er.

»Ich glaube schon«, erwiderte Rincewind unsicher. »Aber wenn sie irgend etwas beschädigt hat – leider kann ich es mir nicht leisten, dafür aufzukommen.«

»Komisches kleines Ding«, murmelte der Soldat. »Als wir es fanden, hatte es fünfzig Tsortaner in die Enge getrieben. Was mag es dazu veranlaßt haben?«

Rincewind dachte rasch nach.



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