Was mehr wird wenn wir teilen - Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingueter by Elinor Ostrom Silke Helfrich
Autor:Elinor Ostrom Silke Helfrich [Elinor Ostrom]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: oekom verlag
veröffentlicht: 2012-02-24T05:00:00+00:00
Regeln und Quoten. So glitschig und biegsam wie Fisch
Neuseeland hat seine 200-Meilen-Zone 1983 ausgewiesen. 1986 hat der Inselstaat im Südpazifik als eines der ersten Länder ein marktbasiertes Regulierungssystem eingeführt. Damals wurden im Rahmen des neuen Kontingent-Management-Systems auch ITQs für einige einheimische Fischarten zugeteilt. Die neuseeländischen Behörden fanden heraus, dass die Modelle, die der ursprünglichen Zuteilung für feste Quoten zugrunde lagen, im Laufe der Zeit angepasst werden mussten. Infolgedessen erhielt das Fischereigewerbe seit 1990 keine festen Quoten mehr, sondern nur noch Quoten, die einem Anteil der insgesamt zulässigen Fangmenge entsprachen. Mit der Zeit wurde aus der ursprünglichen ITQ-Verordnung ein System, in dem sich die Fischer direkt an der Datensammlung und der Politikgestaltung beteiligten. Das System ist noch in der Entwicklung und mit diversen Problemen behaftet, die mit Unstimmigkeiten bezüglich der zeitlichen und räumlichen Ausdehnung von Nutzungsrechten für die verschiedenen Nutzergruppen zusammenhängen.
Im Jahr 1990 hat auch Island nach mehreren Krisen ein ITQ-System für die isländische Fischerei eingeführt. Ähnlich wie in Neuseeland, werden auch hier keine festen Quoten zugewiesen, sondern variable Quoten als Anteil der jährlich von der Regierung zugelassenen Fangmenge berechnet. Mit dem isländischen ITQ-System scheint es gelungen zu sein, den Kollaps vieler wertvoller Fischbestände für die isländische Fischerei abzuwenden. Die isländischen Kabeljaubestände konnte es allerdings nicht wiederbeleben. In seiner Analyse des langen und konfliktreichen Weges des isländischen ITQ-Systems hat der Politikprofessor Thráinn Eggertsson von der Universität New York eine wesentliche Erkenntnis formuliert. Die Einführung wichtiger institutioneller Veränderungen ist im Vergleich zur Anwendung einfacher Patentrezepte nach der Unisize-Formel one-size-fits-all (eine Größe passend für alle) eine »subtile Kunst«.
Ein System zu entwerfen, das von »oben nach unten« gedacht ist und es den Nutzern überzustülpen, ist weit weniger vielversprechend als langfristig mit den Nutzern einer Gemeinressource zusammenzuarbeiten. Nur so kann man Managementsysteme entwickeln, die auf die ökologischen Bedingungen sowie auf die Praktiken, Normen und langfristigen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind. Das scheint zumindest in Neuseeland gelungen.
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