Unternehmerbashing by Andreas Bachmeier

Unternehmerbashing by Andreas Bachmeier

Autor:Andreas Bachmeier
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783658177263
Herausgeber: Springer Fachmedien Wiesbaden


Sich wegducken statt zu diskutieren

Wenn jeder für sich kämpft und sich dabei auf Umsatz, Marge und Märkte konzentriert, wird das Unternehmertum der Buchhaltung überlassen. An entscheidenden Stellen sind viele aus nachvollziehbaren Gründen nicht bereit, Stellung zu beziehen. Sie möchten ihren Betriebsfrieden nicht gefährden oder das Wohlwollen der Politik nicht aufs Spiel setzen. Das ist verständlich, aber schädlich.

In der Natur der Sache liegt es, als Unternehmer auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein. Das hat leider zur Folge, dass jeder für sich kämpft und kaum jemand bereit ist, prinzipientreuen Widerstand zu leisten, auch wenn es dem eigenen Unternehmen schadet. Hier geht es nicht nur um ordnungspolitische Grundsatzfragen, um die Abwehr von Tarifbindung oder den Erhalt des Meistertitels. Hier geht es auch um den Umgang mit Medien und der Politik. Um die Frage, ob man bereit ist, einem Minister die Einladung ins Unternehmen zu verweigern oder einem Gewerkschaftssekretär die Beeinflussung des Betriebsrats.

Die Überzeugungstäter unter den Unternehmern sind zu wenige. Selbstverständlich haben der Schutz des Eigentums und Gewinn und Umsatz im eigenen Unternehmen Vorrang. Für die eigene Branche einzustehen oder gar für das Unternehmertum an sich hat an Popularität verloren. Es gilt eher „Jeder kämpft für sich“. Dabei wäre von entscheidender Bedeutung, als Anwalt und Vertreter der eigenen Sache auch dann aufzutreten, wenn es um Allgemeines und Rahmenbedingungen geht. Selbst wenn es unangenehm und die Politik wütend wird.

Wenn jeder für sich kämpft und sich dabei auf Umsatz, Marge und Märkte konzentriert, wird das Unternehmertum der Buchhaltung überlassen. Es reduziert sich auf das Faktische, und das ganze „Drumherum“, das so entscheidend ist für Wahrnehmung und Wirkung, für die Rolle des Unternehmers in der Gesellschaft, für das große Ganze – das bleibt auf der Strecke. Wenn Unternehmer auf der gesellschaftlichen Ebene angegriffen werden, dann müssen sie auf der gesellschaftlichen Ebene reagieren – ansonsten bleibt der Angriff unerwidert und das Opfer wehrlos. Dies über den Zeitverlauf betrachtet wird schlimmer und schwerer und entwickelt sich zum statisch-reaktiven Dauerzustand. Damit bleiben die gesellschaftlichen Fragen dort stehen, wo sie von der Gegenseite dokumentiert worden sind.



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