Tote Asche by Patricia Walter

Tote Asche by Patricia Walter

Autor:Patricia Walter [Walter, Patricia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-6318-0
Herausgeber: beTHRILLED
veröffentlicht: 2019-01-14T00:00:00+00:00


35

Ein kühler Wind blies ihnen entgegen, als Kira und Manuel das Haus verließen. Kira zog ihre Jacke bis oben zu, und er zündete sich einen Joint an.

»Du willst doch jetzt nicht etwa rauchen?«

»Wo denn sonst? Etwa in deinem Auto?«

Sie schüttelte entschieden den Kopf. Dann lieber im Freien.

»Danke, dass du mitgekommen bist.«

Er grinste. »War doch selbstverständlich. Wo ich doch jetzt offiziell dein Freund bin.«

»Mach dir keine falschen Hoffnungen«, entgegnete sie und stieß ihm in die Seite. Ihre Sorge, dass Frank ihr etwas antun könnte, war unberechtigt gewesen. Trotzdem war sie Manuel dankbar, dass er sie begleitet hatte.

»Wusstest du davon?«, fragte Manuel. »Also, dass Maria vor dir schon mal schwanger war?«

Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Das war gerade der totale Schock für mich.«

»Das glaub ich.« Er nahm einen tiefen Zug und blies bedächtig den Rauch in die Luft, während sie die Straße überquerten und zu Kiras Auto gingen. »Warum, meinst du, hat sie das geheim gehalten?«

Diese Frage ging ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf.

»Ich weiß es nicht. Entweder war ihre Trauer so groß, dass sie nicht darüber reden konnte, oder …« Sie stockte.

«Oder was?«, hakte Manuel nach.

Sie hatten das Auto erreicht und blieben davor stehen. Kira presste die Lippen zusammen. Wie gerne hätte sie jemandem ihren Verdacht anvertraut.

»Was ist, wenn Mama das Kind getötet hat?«, sprudelte es in der nächsten Sekunde aus ihr heraus. »Entweder als sie schwanger war oder gleich nach der Geburt.«

Manuel riss die Augen auf. »Wie kommst du denn darauf? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Maria so was getan haben könnte?«

Sie verzog die Mundwinkel. Er wusste nichts von dem Tagebuch, speziell dem letzten Eintrag.

Was habe ich nur getan?

»Es ist doch theoretisch möglich, oder?«, meinte sie. »Und was ist, wenn sie danach nicht mehr schwanger werden konnte? Wenn ich tatsächlich nicht ihre Tochter bin?«

Sie war nicht deine Mutter.

Manuel runzelte die Stirn. »Wie meinst du das, dass du nicht ihre Tochter bist?«

Erst jetzt bemerkte Kira, was ihr herausgerutscht war, und sie tadelte sich selbst.

»Kira, was meinst du damit?« Er sah sie eindringlich an.

»Nichts. Es war nur so ein Gedanke.«

»Nur so ein Gedanke? Komm schon, du hast doch was.«

Kira zögerte. Innerlich verspürte sie den unbändigen Drang, sich alles von der Seele zu reden, doch die Erfahrung aus ihrer Jugend hielt sie zurück.

Manuel stand da und wartete auf eine Antwort. Er nahm einen letzten Zug, bevor er eine kleine Dose aus seiner Jackentasche holte, den Stummel ausdrückte und darin verschwinden ließ.

Kira wurde klar, dass sie ihn nicht mit einer Ausrede abspeisen konnte. Er war misstrauisch geworden und würde nachhaken.

»Als ich vor drei Tagen von der Arbeit nach Hause gekommen bin«, sagte sie schließlich, »stand die Urne mit der Asche meiner Mutter in der Küche. Daneben lag ein Zettel, auf dem stand: Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!«

»Bitte was?« Er kniff die Augen zusammen. »Okay, mal der Reihe nach. Wer hat die Urne und den Zettel in deine Küche gebracht?«

»Keine Ahnung.«

Wenn es überhaupt real gewesen war.

»Ist jemand bei dir eingebrochen?«

»Es gab keine Einbruchsspuren, und die Tür war abgeschlossen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.