TIAMAT – Liebe zwischen den Welten by Heitmann Tanja

TIAMAT – Liebe zwischen den Welten by Heitmann Tanja

Autor:Heitmann, Tanja [Heitmann, Tanja]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2013-02-19T23:00:00+00:00


21. Auftauchen

Tammo trat neben mir entspannt Wasser. »In etwa einer Stunde kommt Becks nach Hause. Ich will keinen Stress machen, ich sag’s nur, damit du Bescheid weißt. Und weil … Nun ja, sie hat mir deinetwegen gestern ein Loch in den Bauch gefragt und mir ernsthaft Ärger angedroht, falls ich es darauf anlegen sollte, dich – Zitat – zu benutzen. Richtig dramatisch.«

Ich hatte meine Unterarme auf den Backenrand gestützt und durchschnitt mit den Beinen das Wasser. »Das ist wirklich süß von ihr, Becks ist eine tolle Freundin – aber Sorgen sind in unserem Fall nun echt nicht nötig. Das zwischen uns … Also was immer das sein mag, mit Ausnutzen hat das, glaube ich, nichts zu tun.«

»Jedenfalls wäre ich dankbar, wenn meine ehrenwerte Schwester heute keine Gelegenheit finden würde, mir deswegen auf den Zahn zu fühlen. Und dann noch womöglich in deiner Gegenwart. No, thanks.«

»Soll ich mich besser aus dem Staub machen?«

»Was hältst du davon, wenn wir es gemeinsam tun?«

»Gern, nur habe ich deinen Kommentar von vorhin noch im Ohr, dass wir heute besser nicht noch einmal auf unser Glück setzen sollten, in dem wir uns in der Stadt blicken lassen. Und zu mir nach Hause können wir leider nicht.« Mit einem Bauchgrummeln dachte ich daran, dass, selbst wenn ich Besuch mit nach Himmelshoch bringen dürfte, uns entweder ein vor Eifersucht angriffslustiger Sander oder – noch schlimmer – mein Vater in Empfang nehmen könnte. Ob Jakob wirklich früher nach Hause kam, um nach mir zu sehen? Ich traute Sander durchaus zu, ihm etwas Entsprechendes unter die Nase zu reiben, denn je früher Jakob die Wacht übernahm, desto schneller konnte er los, um sich auszutoben. Oh ja, ich sollte möglichst bald aufbrechen.

Tammo tauchte für einen kurzen Moment unter, als könnte er dem Gefühl schwerlich widerstehen, vollkommen von Wasser umfangen zu sein. Als er wieder aufstieg, benetzte ein glänzender Film seine Haut, als wolle das Wasser sich nicht von ihm trennen, und das Haar lag so glatt an seinem Kopf, dass man die Form exakt erkennen konnte. In diesem Moment haftete ihm etwas Überirdisches an. Ein Wassermann aus einem Märchen.

»Warum können wir nicht zu dir nach Hause?«

Seine Stimme riss mich aus meiner Verzauberung. Da unternahm ich einen Ausflug in die Normalität und hatte nichts Besseres zu tun, als mir sofort etwas Verrücktes einzubilden.

»Wir können nicht zu mir, weil … Weil dort auch Sander wohnt. Du kennst Sander doch, oder?«

»Wer kennt ihn nicht? Dein Bruder ist bekannt wie ein bunter Hund und sieht auch so aus.«

»He, keine Sprüche über Sander, darauf reagiere ich allergisch.«

»Stimmt, ich erinnere mich. Es ist nur … Er ist ziemlich außergewöhnlich. Befürchtest du, er könnte sich wie dein Hund aufführen, wenn ich dich in euren vier Wänden besuchen würde? Mich anknurren und mir die Zähne zeigen oder so?«

Allein die Vorstellung, wie Sander auf Tammo reagieren würde, versetzte mich in Panik. »Die beiden sind sich ähnlicher, als du denkst. Das Einzige, das sie trennt, ist Lutz’ unerschütterliche Liebe zu Pansen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Sander die nicht auch verspürt, wenn er nur genug intus hat.



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