Sommer war gestern by dtv

Sommer war gestern by dtv

Autor:dtv
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher/Jugendbücher ab 12 Jahre
Herausgeber: dtv


Als Ela aus der Straßenbahn stieg, schallte der Techno-Beat über die Rheinwiesen. Die Party lief auf Hochtouren. Ela stand am Fuß der Eisenbahnbrücke. Sie musste rüber auf die andere Seite. Der Weg zog sich. Von oben hatte man einen tollen Blick auf die Stadt. Sie sah den neu gebauten Hafen mit den riesigen Kranhäusern, die Promenade, an deren Ufer gerade zwei Frachtschiffe anlegten, den Dom und zwei andere Kirchen. Der Wind warf Musikfetzen über die Brücke, und mit jedem Schritt wurde der Beat lauter. Bässe wummerten. Ein Schiffshorn tutete. Ein Jet-Ski lärmte über das Wasser. Ela genoss die fremden Geräusche und konnte sich an dem sommerlichen Treiben auf dem Rhein nicht sattsehen.

Auf der anderen Uferseite standen einige Partygäste unterhalb des Brückenpfeilers. Leute, die redeten, rauchten und tranken. In Dreier- oder Vierergruppen. Auf den oberen Stufen saß ein knutschendes Pärchen. Bierverkauf fand auf dem ersten Treppenabsatz statt. Ela kannte niemanden. Sie suchte Kati und Lars. Drei Jungs drehten sich gerade einen Joint. Da bog Lars um die Ecke und rannte Ela fast über den Haufen. Erschrocken fielen sie sich in die Arme. Er hielt sie fest und küsste sie auf den Mund. Auf Stirn, Nase und Augen. Seine Zunge spielte mit ihrem Ohrläppchen. Ganz zärtlich. Und plötzlich tauchte Anouk auf. Mit aufgerissenen Augen. Ihr Mund öffnete sich zu einem erstaunten »OH«. Sie lächelte. Erst in diesem Moment begriff sie, dass Ela die Neue ihres Bruders war. »Was für eine Überraschung!«, sagte Anouk und legte den Arm um Elas Schulter. Schwesterlich! Kati erschien am oberen Treppenabschnitt und starrte erstaunt auf das merkwürdige Ensemble: Lars, Anouk, Ela. Ela wand sich aus Anouks Umarmung.

Plötzlich wurde der Beat heruntergedreht, und ein Mädchen zupfte leise die Saiten ihrer Gitarre. Mit tiefer Stimme sang sie ein Lied von Leonard Cohen. Die Klänge schallten durch das gemauerte Treppenhaus.

Anouk ging zu einem Tisch und begann eine Shisha zu präparieren. Sofort sammelten sich vier oder fünf Leute auf den umgestülpten Bierkisten.

Lars war verschwunden, er musste sich um die Getränke kümmern. Ela beobachtete das Mädchen mit der Gitarre, sah Anouk mit der Shisha, Kati an der Bierausgabe. Lars stand mit Kopfhörern am Pult. Sie wusste von einer Sekunde auf die nächste nicht mehr, was sie hier sollte. Sie wollte die Mädchen blöd finden, weil sie rauchten. Sie wollte die Jungs blöd finden, weil sie Alkohol tranken. Dabei hätte sie beides rasend gern selber gemacht, aber der Gedanke an die Kontroll-Eltern bremste sie. Ela ging die Stufen hinunter zum Rhein. Sie umkreiste den kolossartigen Brückenpfeiler, der inmitten der Wiese aufragte. Sie lehnte sich mit dem Rücken an den warmen Stein, der die Hitze des Tages gespeichert hatte, und schaute aufs Wasser. Ein Pärchen lag auf einem Schlafsack im Gras. Eng umschlungen. In weiter Ferne rief ein Spaziergänger seinen Hund. Niemand war hier unten. Die Partygäste lauschten dem Konzert der Gitarristin. Ela fühlte sich verloren.

Wie aus dem Nichts tauchte Lars auf und umarmte sie. Er drückte Ela fest gegen die Steinmauer. Seine Hände suchten ihren BH, schoben ihn über die Brüste. Zeigefinger und Daumen massierten sanft ihre Brustwarzen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.