Tag der Rache by Jack Higgins

Tag der Rache by Jack Higgins

Autor:Jack Higgins [Higgins, Jack]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


8

Eine Wolkenwand verdeckte die Sonne, und der Himmel wurde immer dunkler. Als sie das Dorf erreichten, begann es zu regnen. Barfüßige Kinder in zerlumpten Kleidern rannten hinter ihnen her und bettelten mit ausgestreckten Händen um Münzen. Clay warf ihnen ein paar Geldstücke zu, ehe Joanna und er vor dem Haus der Cooneys ihre Pferde zügelten.

Pater Costello öffnete sichtlich erleichtert die Tür. »Ich bin froh, dass Sie gekommen sind. Sie hat es sehr schwer, die arme Seele.«

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Joanna ging an ihm vorbei ins Haus, während Clay seine Satteltasche abschnallte. »Ist ihr Mann daheim?«

Pater Costello schüttelte den Kopf. »Er ging gestern nach Galway und ist noch nicht zurückgekommen. Er wollte versuchen, sich von seinem Bruder Geld zu borgen, weil er einen Monat mit der Miete im Rückstand ist und Sir George gedroht hat, ihn rauszuwerfen, wenn die Schulden nicht bis Montag bezahlt sind.«

Clay runzelte die Stirn. »Das war vor drei Tagen.«

»Eben«, sagte der Priester, »deshalb hoffe ich ja, Sir George zeigt einmal etwas christliche Barmherzigkeit; schließlich weiß er genau, warum die Familie so in Not geraten ist. Michael Cooney war nämlich neun Jahre lang bei ihm angestellt, bis Burke ihn entlassen hat, weil er krank war und längere Zeit ausfiel.«

»Barmherzigkeit ist die letzte Tugend, die ich mir bei Sir George vorstellen kann«, meinte Clay.

Der alte Priester seufzte. »Da muss ich Ihnen leider Recht geben, aber die Welt ist voller Wunder. Jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten, damit Sie sich um Ihre Patientin kümmern können. Ich gehe inzwischen zu den Flahertys und bespreche mit ihnen die Beerdigung ihres Sohnes Wenn ich darf, schaue ich später noch mal rein.« Er hol seinen Talar und stapfte durch den Schlamm davon, während Clay ins Haus ging.

Ein altes Weib hockte am Torffeuer und murmelte leise vor sich hin; Joanna war dabei, eine Petroleumlampe an dem Tisch zu entzünden. Clay legte seine Satteltasche ab und ging hinüber zum Bett.

Mrs. Cooney war halb besinnungslos vor Schmerzen. Clay lockerte rasch ihre Kleidung und untersuchte sie behutsam.

Nach einem Moment richtete er sich auf.

»Holen Sie mir eine Tasse Wasser«, bat er Joanna. E: nahm ein Betäubungsmittel aus seiner Tasche, mischte einige Tropfen davon in das Wasser und versuchte, es Mrs Cooney 108

einzuflößen. Sie hustete, so dass einiges aus ihren Mundwinkeln lief, aber nach einer Weile sank ihr Kopf in die Kissen, und sie begann tief und ruhig zu atmen.

Clay stellte die leere Tasse zurück auf den Tisch. Sei Gesicht war ernst. »Wer hat sie bisher behandelt?«

Joanna deutete auf die Frau am Feuer. »Die alte Mrs Byrne dort ist die Hebamme des Dorfs. Sie hat alles versucht, aber das Kind will nicht kommen.«

»Überrascht mich nicht. Es liegt nicht in der richtig Position für eine natürliche Geburt.«

»Warum nicht?«

Clay zuckte die Schultern. »Dafür kann’s viele Gründe geben, beispielsweise dass sie vielleicht zu schwer gearbeitet hat, aber das ist jetzt unerheblich.« Er streifte seinen Mantel ab. »Sie müssen mir helfen. Ziehen Sie sie rasch aus und legen Sie sie auf das sauberste Laken, das Sie finden können. Für falsches Schamgefühl ist jetzt nicht die Zeit.«

»Wollen Sie



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