Sex und Perversion im Cthulhu-Mythos (German Edition) by Bobby Derie

Sex und Perversion im Cthulhu-Mythos (German Edition) by Bobby Derie

Autor:Bobby Derie [Derie, Bobby]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Festa Verlag
veröffentlicht: 2022-02-19T16:00:00+00:00


Parodie

Lovecraft und der Cthulhu-Mythos sind schon lange Gegenstand von Parodien, in denen oft die Eigentümlichkeiten Lovecrafts und der Literatur, die er schrieb, zum Gegenstand genommen werden, was häufig mit einem gewissen Grad an Liebe und Zuneigung geschieht. Einige dieser Parodien beschäftigen sich besonders mit Sex und Geschlecht im Mythos; Peter Cannons ›The Hound of the Partridgevilles‹ (1999) und Mark E. Rogers’ ›The Book of the Dunwich Cow‹ aus The Adventures of Samurai Cat (1984) zum Beispiel machen sich über die inhärente Verdummung lustig, die durch die kosmische Rassenmischung und die sozialen und genealogischen Beziehungen zwischen Menschen und Mythos-Wesen bedingt sein muss.

Pornografische Parodien auf Lovecraft oder den Mythos sind beträchtlich seltener. In den wenigen Beispielen, auf die ich gestoßen bin, ist der traditionelle Sinn der Parodie fast, aber nicht vollständig verloren gegangen. Auch diese Werke besitzen noch eine ihnen innewohnende Kritik des Genres und der Elemente, die der Autor benutzt und übertrieben hervorgehoben hat, doch dazu gesellt sich das Verlangen, Nervenkitzel in einem besonderen Medium zu bieten, wozu die Motive des Quellenmaterials benutzt werden. Der Autor schreibt also zu dem ausdrücklichen Zweck, drastischen Sex zwischen Lovecrafts literarischen Figuren und/oder denen des Mythos zu zeigen oder diesen Sex in eine besondere Mythos-Umgebung einzubetten, wozu eindeutige Motive des Mythos eingesetzt werden. Angesichts der Tatsache, dass der Lovecraft-Mythos im Gegensatz zu Werken, die noch dem Urheberrecht unterliegen, ziemlich offen für den Gebrauch durch andere ist, kann die Trennlinie zwischen origineller Erwachsenenliteratur, die Lovecrafts Figuren benutzt und sich ein wenig zu eng an seine Geschichten anlehnt, und pornografischen Parodien sehr dünn sein.

Zum Beispiel ist Herburt East: Re-fuckinator (2012) ein Kommentar zu dem versteckten homosexuellen Subtext, der in Lovecrafts Werke hineingelesen werden kann. Die Geschichte dreht die Erwartungen des Lesers um, indem sie Lovecrafts Originaltext nimmt, vollständig mit Schauplatz und Figuren, sie in einen vulgären homoerotischen Roman umwandelt und sich mit Sprachspielereien über seine Literatur und über Lovecrafts blumige Sprache lustig macht. Der Leser kann das Ergebnis als amüsante Persiflage oder auch als hartes pornografisches Werk lesen. Im Gegensatz dazu ist der pornografische Hardcore-Film Re-Penetrator (2005) keineswegs als Kommentar zur entsprechenden Erzählung zu verstehen; der gesamte Sinn der Parodie besteht darin, Dr. Herbert Breast und dem vollbusigen Leichnam, den er zum Leben wiedererweckt hat, beim Geschlechtsverkehr zuzusehen. Anstatt den Versuch zu unternehmen, den Text neu zu interpretieren, zeigen die Macher von Re-Penetrator lediglich eine besondere Fantasie, für die sie eine abgespeckte Version von Lovecrafts Figuren und Schauplätzen benutzen.



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