Puls by Stephen King

Puls by Stephen King

Autor:Stephen King
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2010-11-13T23:00:00+00:00


gefüllte Biskuitschnitten aus einer Großpackung; sein Gesicht war mit Sahne, Krümeln und Zuckerguss verschmiert. Die Frau trug ein großformatiges Buch so vor sich her, dass sie Clay an eine Chorsängerin mit einem übergroßen Gesangbuch erinnerte. Auf dem Umschlag schien ein Collie beim Sprung durch eine Reifen-schaukel abgebildet zu sein. Die Tatsache, dass die Frau das Buch verkehrt herum hielt, beruhigte Clay etwas. Das leere, interesselo-se Gesicht der beiden - und die Tatsache, dass sie allein unterwegs waren, was bedeuten musste, dass sich tagsüber wie bisher keine Schwärme zusammenfanden - beruhigte ihn noch mehr.

Aber dieses Buch gefiel ihm nicht.

Nein, dieses Buch gefiel ihm überhaupt nicht.

Sie schlurften an den Steinsäulen vorbei, und Clay konnte sehen, wie Alice, Jordan und der Rektor mit großen Augen dahinter hervorspähten. Die beiden Verrückten passierten die mit Kreide auf die Straße geschriebene rätselhafte Botschaft - KASHWAK =

NO-FO -, und die Frau griff nach den Biskuitschnitten ihres Begleiters. Der Mann zog die Packung von ihr weg. Die Frau warf ihr Buch fort (es blieb so liegen, dass Clay nun den Titel, Die 100 beliebtesten Hunderassen der Welt, lesen konnte) und griff wieder zu.

Der Mann schlug sie so kräftig ins Gesicht, dass ihr schmutziges Haar hochflog. In der Mittagsstille klang der Schlag überaus laut.

Dabei gingen die beiden weiter, ohne langsamer zu werden. Die Frau gab einen Laut von sich: »Aw!« Der Mann erwiderte (Clay fand, dass es wie eine Antwort klang): »Iiiin!« Dann griff die Frau wieder nach den Biskuitschnitten. Jetzt kamen sie an der Citgo-Tankstelle vorbei. Diesmal verpasste der Mann ihr einen weit ausholenden Nackenschlag, bevor er in die Packung griff, um sich die nächste Köstlichkeit herauszuholen. Die Frau blieb stehen. Sah ihn an. Und im nächsten Augenblick blieb auch der Mann stehen. Er war etwas voraus, sodass er ihr größtenteils den Rücken zukehrte.

In der sonnendurchwärmten Stille des Kassenhäuschens spürte Clay etwas. Nein, dachte er, nicht im Raum, in mir selbst. Kurzatmigkeit, so als wär ich eine Treppe zu schnell raufgerannt.

Aber vielleicht war es auch im Raum, weil …

212



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.