Please identify - auf der Jagd nach Laura Adams by Arena

Autor:Arena
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2014-02-26T23:00:00+00:00

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Zügig gingen sie mit ihren Rucksäcken durch die Straßen und näherten sich im Gänsemarsch dem Bahnhof.

„Probier’s mal damit.“ Danny reichte Laura eine dunkelblaue Basecap mit dem Signet der New York Yankees.

„Was soll ich denn mit diesem hässlichen Teil?“, fragte Laura.

„Dein Profilbild hat sich geändert.“ Er blieb stehen und zeigte ihr auf seinem Smartphone die aktuelle Version der gekaperten Seite. Auf dem neuen Profilbild trug Laura ein Sweatshirt mit Kapuze, ihren Hoodie von gestern Abend. Hinter ihr war die Bar des Claymore zu sehen. Ihr Gesicht wirkte todernst, fast drohend.

„Wer mich da wohl wieder erwischt hat?“

„Egal, aber den Hoodie kannst du jetzt vergessen. Damit fällst du auf wie ein bunter Hund.“

Widerstrebend setzte sie die Basecap auf. „Ich seh voll bescheuert aus, oder?“ Sie zog den Mützenschirm tief ins Gesicht. „So?“

„Besser.“

Danny schaute unauffällig zu einer Gruppe von Teenagern, die an einer Bushaltestelle stand und sich angeregt über etwas auf einem Handy-Display unterhielt. Doch niemand blickte zu ihnen herüber.

„Meinst du wirklich, ganz Aberdeen spricht nur über mich?“, fragte sie.

„Man kann nie wissen.“

„Verfolgungswahn ist das Letzte, was ich jetzt noch brauche.“

„Es ist nicht mehr weit. Schau nach unten und halt die Klappe.“

Sie mieden die Union Street mit ihren vielen Passanten und gingen auf Nebenstraßen direkt zum Bahnhof. Am Eingang standen zwei Polizisten.

Danny baute sich vor ihnen auf und fragte mit deutlich amerikanischem Akzent nach irgendwelchen Sehenswürdigkeiten. Die Bullen machten auf Touristenfreunde und gaben Auskunft, dadurch waren sie abgelenkt. Gedeckt von Wesley schlüpfte Laura in die Bahnhofshalle. Mischa folgte ihnen.

Glynis war schon neben ihr, bevor sie den Kopf heben konnte. „Gleis drei. Für die beiden Jungs hab ich schon Tickets gekauft.“

„Danke!“, sagte Wesley. „Du denkst an alles.“

„Gute Idee mit der Mütze. Die Bullen gehen überall Patrouille.“

„Soll ich auch noch meine Sonnenbrille aufsetzen?“, fragte Laura.

„Bloß nicht! Das macht dich nur verdächtig.“

Rasch durchquerten sie die Bahnhofshalle. Für die Decke, eine filigrane Stahlkonstruktion, hatte nur Mischa einen Blick übrig.

„Die Rucksäcke sind gut“, sagte Glynis. „Die Leute sehen als Erstes diese schweren Dinger und schon bist du an ihnen vorbei, ohne dass du weiter aufgefallen wärst.“ Sie selbst hatte nur eine große Umhängetasche dabei.

„Ist der Zug nach London schon da?“

„Müsste gleich einfahren.“

Sie passierten ein Polizistenduo, das einen Schäferhund mit Maulkorb an der Leine führte. Das Tier spitzte die Ohren, schlug aber nicht an.

Ein Drogenhund?, fragte sich Laura. Würde Sinn machen, wenn die Bullen in ihrem gekaperten Profil gestöbert hatten und auf den „Smoke weed every day“-Eintrag gestoßen waren. Sie dankte allen Engeln, dass sie das Dope weggeworfen hatte.

Danny holte sie wieder ein. „Eure Cops sind ja richtige Fremdenführer. Die können echt nett sein.“

„Wie ist der NetFriends-Status?“, wollte Wesley wissen.

Danny checkte sein Smartphone. „Seit der Änderung des Profilbildes nichts Neues. Allerdings wurde das Foto bisher 357 Mal kommentiert – und zwar meist wenig schmeichelhaft, wenn ich das sagen darf. Die glauben, dass Laura sich nach der missglückten Strandparty verstecken will. Womit sie ja richtigliegen.“

In der Halle waren jede Menge Leute unterwegs, aber nur die wenigsten schienen Reisende zu sein. Grüppchenweise umlagerten junge Einheimische die Imbissstände und Kioske. Vielleicht hatten es

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