Mein Leben by Eric Clapton

Mein Leben by Eric Clapton

Autor:Eric Clapton [Clapton, Eric]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: eBook by Kiepenheuer&Witsch
veröffentlicht: 2012-03-14T23:00:00+00:00


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Sosehr ich Pattie damals zu lieben glaubte, war der Alkohol in Wahrheit das Einzige, ohne das ich wirklich nicht leben konnte. Daneben war es ziemlich nebensächlich, ob ich mich irgendeiner anderen Sache, selbst der Ehe, widmen wollte oder konnte. Überhaupt sollte bald die Parole »auf der Straße keine Frauen« ausgegeben werden und ich mich wieder auf die Socken machen. Pattie begleitete mich nach Albuquerque, New Mexico, und El Paso und von dort zu allen weiteren Gigs, bis wir nach San Antonio, Texas, kamen. Bei jeder Show holte ich sie auf die Bühne und sang »Wonderful Tonight« für sie. Aber nach dem Gig in San Antonio sagte ich ihr, sie müsse nach England zurück. Die Männer wollten unter sich sein; ich hatte genug vom häuslichen Glück. Sie war nicht gerade begeistert, und kaum war sie weg, lief natürlich alles wieder seinen alten Gang.

Als sie nach England zurückkam, organisierte Pattie zur Feier unserer Hochzeit eine Party für alle unsere englischen Freunde. Sie war für Samstag, den 19. Mai, angesetzt, wo ich eine Pause in meinem Tourneeplan hatte, und sollte in einem großen Zelt im Garten von Hurtwood stattfinden. Den Gästen wurde gesagt, sie sollten »gegen 15 Uhr« kommen und bräuchten keine Geschenke mitzubringen, wenn sie nicht wollten. »Wenn ihr Zeit habt«, druckten wir auf die Einladungskarten, »versucht zu kommen, es wird bestimmt ganz lustig.« Eine formelle Party war das jedenfalls nicht. Die Leute konnten kommen, wann sie wollten, sich anziehen, wie sie wollten, und sich einfach nur amüsieren.

Als Erster kam, wenn ich mich recht erinnere, Lonnie Donegan, und zwar viel zu früh, schon gegen 10 Uhr, dicht gefolgt von Georgie Fame. Ich hatte keine Ahnung, was ich mit ihnen anfangen sollte, und schließlich verzogen wir uns nach oben in ein kleines Zimmer, und Georgie begann Joints zu drehen. Ich blieb fast den ganzen Tag da oben und war am Ende so stoned, dass die nun ständig eintreffenden Gäste mir immer mehr auf die Nerven gingen. Die Rolle des Gastgebers überforderte mich, und statt die Leute zu begrüßen und ihnen Drinks anzubieten, versteckte ich mich. Irgendwann im Lauf des Abends ging ich dann doch nach unten ins Zelt, wo die Party mächtig im Gange war; Hunderte von Leuten, nicht nur meine berühmten Musikerfreunde, sondern auch der Lebensmittelhändler, der Metzger und andere Einwohner von Ripley, alles wuselte durcheinander, plauderte, aß und trank und vergnügte sich in den Büschen. Es sah tatsächlich nach einer Party aus, zu der ich auch gern gegangen wäre.

Im Zelt war eine Bühne aufgebaut, auf der in wechselnder Besetzung alle spielen konnten, die Lust dazu hatten. Später am Abend kam es zu einer Jamsession, an der eine Reihe großartiger Musiker teilnahmen, unter anderem Georgie und Lonnie, Jeff Beck, Bill Wyman, Mick Jagger, Jack Bruce und Denny Laine. Schließlich kam auch noch Dennys Frau Jo Jo dazu und sang, und da wir sie nicht gut von der Bühne stoßen konnten, musste derjenige, der gerade am Mischpult stand, ihr Mikro abschalten – harte Arbeit, weil sie sich immer wieder ein anderes griff.

George, Paul



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