Jack Morrow und das Grab der Zeit by Bushnell Niel

Jack Morrow und das Grab der Zeit by Bushnell Niel

Autor:Bushnell, Niel [Bushnell, Niel]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-21T16:00:00+00:00


17 Ursache und Wirkung

17

Ursache und Wirkung

Davey und Jack gingen durch die schmalen Straßen, die den vornehmen Wohnsitz der McBrides umgaben, und suchten nach der schwachen Stelle, nach dem besten Weg hinein. Als die grauen Wolken oben auch das letzte bisschen Tageslicht verschluckten, verschnaufte Davey im Eingang einer lauten Kneipe. Die Wärme drinnen lockte, doch die beiden Jungen widerstanden dem Sirenengesang. Sie standen in der Kälte, genau an der Rückseite des Grundstücks gegenüber, von dem sie eine hohe Mauer trennte.

»Was machen wir?«, fragte Jack.

»Wir klettern über diese Mauer rüber«, sagte Davey und ließ ein hoffnungsvolles Lächeln aufblitzen.

»Und wie? Die ist bestimmt doppelt so hoch wie ich.«

Davey nickte schweigend zu einem verdorrten Baum, der dicht an der Mauer stand und dessen verdrehte Äste die Steine beinahe erreichten. »Das wird leichter als auf dem Carlton!« Und damit rannte er über die Straße und zog sich an dem knorrigen Stamm hoch. Mit einem frechen Grinsen stachelte er Jack dazu an, es ihm gleichzutun.

Jack trottete zur anderen Straßenseite. Mit jedem Schritt wuchs der Baum bedrohlich an.

»Komm!« Davey war bereits hoch oben in der Krone, außerhalb des Lichtkegels der Gaslaterne. Jack gelang das Klettern nicht so gut. Die Rinde war rutschig, und aus lauter Angst abzustürzen, glitt er mehrmals mit dem Fuß ab. Irgendwie blieb er oben und kletterte rasch bis zu Daveys Beobachtungsposten.

Mit einem atemlosen Grunzen warf Davey sich nach vorn, weg von der relativen Sicherheit des alten Baums, auf die Mauer zu. Er krallte mit seinen schmutzigen Fingern nach den Steinen wie eine verzweifelte Katze und schaffte es, sich festzuhalten. Er schwang ein Bein über die Krone, und als er sich in eine sitzende Position brachte, konnte Jack die Erleichterung auf seinem Gesicht sehen.

Jack stieß sich vom Baumstamm ab und sprang mit strampelnden Beinen zu der Mauer hinüber. Er streckte verzweifelt die Arme nach vorn und suchte nach Halt. Er hatte keine Ahnung, wie, aber auf einmal hing er neben Davey oben auf der Mauerkrone. Sein Hemd war ihm bis fast unter die Achseln hochgerutscht, eine Handvoll des groben Stoffes hatte Davey noch in der Faust.

»Du kannst jetzt loslassen«, sagte Jack nach einem Moment, als sein Herzschlag sich wieder beruhigte. »Ich glaub, ich hab’s gepackt.«

Davey lachte erleichtert und ließ das verkrumpelte Hemd los.

Auf der anderen Seite der Mauer war es stockfinster, also zündete Davey ein Streichholz an und ließ es ins Nichts fallen. Die kleine Flamme hob schneebedeckte Sträucher und Gebüsche hervor, dann ging sie aus. Davey hängte sich an die Mauer und ließ sich hinunter in die Schatten plumpsen.

»Schnell«, zischte er, »bevor dich jemand sieht.«

Jack nickte und betete im Stillen, dass dort unten kein bissiger Hund – oder Mensch – wartete, dann warf er seine Beine über die Mauer und schwang sich ins Unbekannte.

Er landete auf einem Dornenbusch, der an seiner Hose zerrte und ihm in die kalten Beine stach. Er rollte sich ab und blieb auf dem Rücken liegen. Unter ihm war Rasen voller Raureif. Daveys grinsendes Gesicht tauchte über ihm auf. »Alles okay?«

»Hab’s überlebt.« Jack setzte sich auf.

Am anderen Ende der



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.