Hund verzweifelt gesucht by Pauls Toutonghi

Hund verzweifelt gesucht by Pauls Toutonghi

Autor:Pauls Toutonghi
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783426438572
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Als Fielding am folgenden Abend nach Hause kam, saßen die Marshalls zusammen im Wohnzimmer und tranken Kaffee. Jeder Verlust hat etwas Unbegreifliches. Ob wir einen geliebten Menschen oder ein Tier verlieren, seine Abwesenheit scheint körperlich zwischen uns Platz zu nehmen, sie steht im Raum, legt sich drückend auf uns und macht uns die Leere bewusst, selbst wenn wir im Augenblick nicht daran denken.

»Ich werde ihn finden«, sagte Fielding schließlich. Er hatte sich mittlerweile das Gesicht gewaschen, hatte aber immer noch seine schmutzigen Sachen an. Seine Jeans war am Knie zerrissen, als er den Abhang hinunterstürzte. Er starrte blicklos vor sich hin. Er hatte nicht geschlafen und war morgens noch einmal losgezogen, um seinen Hund zu suchen. »Die Arbeit ist mir egal. Ich fahre noch heute Abend los. Mein Chef kann mich ja rauswerfen, wenn er will.«

»Nein!«, riefen Virginia und John wie aus einem Mund – und vielleicht eine Spur zu heftig. Sie warfen sich einen schnellen Blick zu.

»Was wir sagen wollen«, beeilte sich John zu erklären, »ist, dass du dich erst mal ausruhen musst.«

Doch Fielding schüttelte nur den Kopf.

»Ich habe mein T-Shirt dagelassen«, murmelte er. »Ich muss ihm zeigen, dass ich wieder hinkomme.«

Uli kam angetrottet, stellte sich schnaubend vor Fielding hin und schaute ihn fragend an. Wo war Gonker? Und warum war Fielding da? Hatte er ihm vielleicht ein paar Donuts mitgebracht?

»Unsinn«, widersprach Virginia. »Du bist jetzt viel zu überdreht, Fielding.« Sie sah, dass er kurz vor dem Zusammenbruch stand. Seine Augen waren rot und blutunterlaufen, sein Atem ging schnell und unregelmäßig. Er schien sich einfach nicht beruhigen zu können. »Ich hole dir ein Glas Wasser«, sagte sie. »Möchtest du etwas Eis rein?«

Alle Eltern lieben ihre Kinder auf ihre ureigenste Weise. Die einen sind eher unterkühlt und distanziert, die anderen zugewandt und herzlich. Eltern können gütig, aber auch brutal sein. So etwas wie die Geschichte eines Kindes gibt es nicht, es handelt sich immer um die gemeinsame Geschichte der Eltern und Kinder. Darum, wie speziell diese Eltern das Band zu ihrem Kind geknüpft, zerstört oder losgelassen haben.

In der Traumatherapie gibt man den Betroffenen gewöhnlich einen Fragebogen, der auch Fragen zum Thema »Beziehung zu den Eltern« enthält. Diese dienen dazu, das Ausmaß der Verletzung durch die Eltern festzustellen. Und sie finden darauf Feststellungen wie die folgenden, zu denen die Betroffenen Stellung nehmen müssen:



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