Hitlers Kinder (German Edition) by Jillian Becker

Hitlers Kinder (German Edition) by Jillian Becker

Autor:Jillian Becker [Becker, Jillian]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Endeavour Press
veröffentlicht: 2015-04-04T16:00:00+00:00


Am 3. Mai erfuhren Röhl und Rühmkorf, »wie man so erfährt«, anscheinend durch einen konkret-Mitarbeiter, dass Ulrike vorhabe, die Redaktionsräume am 7. Mai zu stürmen. Sie diskutierten, ob sie die Polizei mobilisieren sollten, entschieden sich aber dagegen. Die antiautoritäre Bewegung hatte die »Bullen« zu Buh-Männern der Linken gemacht – oder sie als Handlanger der autoritären Unterdrückung entlarvt. Röhl entschied sich für eine Lösung, die ihm für konkret auf die Dauer als die beste erschien: Er zog in Rühmkorfs friedliche Wohnung in Ovelgönne, während Maschinen und Dokumente in die Wohnungen von Mitarbeitern ausgelagert wurden.

In der Nacht des 6. Mai fanden Peter und Eva Rühmkorf und Klaus Röhl lange keinen Schlaf. Um 5 Uhr früh endlich fuhr Röhl Schlaftabletten kaufen – und so erwachten sie am nächsten Tag erst gegen Mittag, als der Angriff schon lief.

Wolfgang Röhl verbarrikadierte sich in den alten Büroräumen am Alten Steinweg. Klaus Steffens, der Geschäftsführer (der 30 Prozent der Anteile gegenüber Röhls 70 Prozent hielt), zog aus seinem Haus und übernachtete bei einem Freund, während seine Frau zu Hause zurückblieb. Und obwohl in Steffens’ Haus kein Schaden angerichtet wurde, geriet seine Frau hier in das Propaganda-Sperrfeuer der Rebellen, die am Mittwoch, dem 7. Mai, bei ihr auftauchten, um auch hier ihre guten Werke zu verrichten.

An jenem Tag, gegen 1 Uhr, verließ ein Konvoi von Kleinbussen und Autos West-Berlin, um durch die DDR in die Bundesrepublik zu fahren. Etwa achtzig entschlossene und furchtlose Invasoren, darunter Astrid Proll und Bernward Vesper, machten sich auf nach Hamburg. Auch zwei Reporter des Berliner Spiegel-Büros schlossen sich ihnen an.

Um 10 Uhr versammelte sich die Truppe auf dem Gänsemarkt. Aber ebenfalls erschien (von wem informiert – vom Spiegel vielleicht?) die Polizei. Die Angreifer drangen in das Gebäude der Redaktion ein, dessen Tür nur ein paar Meter vom Platz entfernt in einer der von dort ausgehenden Straßen liegt, sie standen im Eingang und auf den Treppen herum, über die konkret kein Hausrecht besaß. Die Polizei hielt sie davon ab, weiter vorzudringen. Die frustrierten Invasoren verteilten dennoch ihre Flugblätter:



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