Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo by Böckler Michael

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo by Böckler Michael

Autor:Böckler, Michael [Böckler, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-02T04:00:00+00:00


Zurück im Haus, zündete Hipp den Kamin an. Gina kam mit einer Flasche Prosecco ins Zimmer, goss zwei Gläser ein und stieß mit ihm an.

»Auf mein Alibi!«, sagte sie.

»Auf die Stupida und die Aufzeichnungen ihrer Krankenbesuche!«

»Auf dich, weil du sie ins Gespräch gebracht hast. Ich habe mich über die Tussi so oft geärgert, dass ich nicht mehr an sie gedacht habe.«

»Es findet uns!«

»Wie bitte?«

Hipp nickte. »Ja, gelegentlich ist es besser, die Suche aufzugeben und umgekehrt zu hoffen, dass es uns findet.«

»Klingt bescheuert, hat aber funktioniert. Cin cin!«

»Alla salute!«

»Jetzt stell das Glas weg«, sagte sie, »und lass dich umarmen!«

»Aber bitte nicht zu fest drücken.«

»Bis die Knochen knacken!«

Unversehens sprang sie auf ihn zu, umklammerte ihn nicht nur mit den Armen, sondern auch mit den Beinen, was unvermeidbar dazu führte, dass sie beide zu Boden stürzten. Sie blieb kichernd auf ihm sitzen, boxte vergnügt auf seine Brust, nahm seine Brille ab und überzog sein Gesicht mit Küssen.

»Bitte aufhören«, japste er, »ich krieg keine Luft mehr.«

»Ich fang erst an.« Gina öffnete ihre Bluse, dann seinen Gürtel. »Du bist ausgeschlafen, frisch gebadet, wir haben Wein getrunken und ein Glas Prosecco. Wir haben was zu feiern. Also gibt es keinen Grund …«

Dass genau in diesem Augenblick sein Handy klingelte, interpretierte er als Wink des Schicksals. Ob Sabrina ahnte, dass er kurz davor war, vergewaltigt zu werden? Und dass ihn diese Vorstellung durchaus erregte?

»Mein Handy!«, rief Hipp, hilflos zum Bauerntisch deutend.

»Du willst doch nicht im Ernst?«

»Doch, ich will, das heißt, ich will nicht, aber ich muss …«

»Mein Lieber, du redest wirres Zeug!«

»Der Maresciallo, er wollte um diese Zeit anrufen. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir ihm sagen …«

»Dass ich gerade dabei bin, eine Straftat zu begehen?«, fragte Gina, die Hipp immer noch auf den Boden drückte.

»Nein, aber dass du deine Unschuld beweisen kannst …«

»Ich habe meine Unschuld schon vor Jahren verloren.«

»… dass du deinen Vater nicht umgebracht haben kannst, weil eine Stupida von einer Dottoressa …«

»Ach so, diese Unschuld. Wir könnten den Maresciallo doch in zwei Stunden zurückrufen.«

»In zwei Stunden?«

»Frühestens!«

»Aber ich möchte jetzt mit ihm sprechen!«

Die Bewegung kam so schnell und unerwartet, dass Gina von ihr überrumpelt wurde. Schon hatte Hipp sie mit einem Scherengriff seiner Beine ausgehebelt. Zur Seite rollend, sah sie ihn plötzlich vor sich stehen, grinsend den Gürtel schließen und zum Tisch eilen.

»Nicht schlecht«, rief sie ihm anerkennend hinterher.



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