High Fidelity (German Edition) by Hornby Nick

High Fidelity (German Edition) by Hornby Nick

Autor:Hornby, Nick [Hornby, Nick]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783462306545
Herausgeber: Kiepenheuer & Witsch Verlag
veröffentlicht: 2012-07-30T22:00:00+00:00


Es ist Liz, die mich dauernd davon abhält, Laura anzurufen. Sie geht mit mir ins Ship und verpaßt mir eine saubere Standpauke.

»Du nervst sie«, sagt sie. »Und ihn.«

»Als ob ich an den überhaupt einen Gedanken verschwende.«

»Solltest du aber.«

»Warum?«

»Weil … alles, was du damit erreichst, eine kleine Front aufbaut, sie gegen dich. Ehe du damit angefangen hast, gab es keine Front. Es gab nur drei Leute in der Klemme. Jetzt haben sie was gemeinsam, und das willst du doch nicht noch schlimmer machen.«

»Und warum hängst du dich da so rein? Ich dachte, ich wäre ein Arschloch.«

»Na ja, er aber auch. Er ist ein noch größeres Arschloch, und bis jetzt hat er noch nichts falsch gemacht.«

»Warum ist er ein Arschloch?«

»Du weißt, warum er ein Arschloch ist.«

»Woher weißt du denn, daß ich weiß, warum er ein Arschloch ist?«

»Weil Laura es mir gesagt hat.«

»Ihr habt euch darüber unterhalten, was ich an ihrem neuen Freund nicht in Ordnung finde? Wie seid ihr darauf gekommen?«

»War eine lange Geschichte.«

»Erzähl mir die Kurzfassung.«

»Die wird dir nicht gefallen.«

»Mach schon, Liz.«

»Okay. Sie sagte mir, als du Ian immer verarscht hast, als ihr noch in der Wohnung gewohnt habt … damals hätte sie beschlossen, sich von dir zu trennen.«

»Muß man so einen vielleicht nicht verarschen? Diese Leo-Sayer-Frisur und diese Latzhose und das blöde Lachen und diese schwer korrekte Politpose und die …«

Liz lacht. »Laura hat also nicht übertrieben. Du bist nicht begeistert, wie?«

»Ich kann den Typ zum Kotzen nicht ab.«

»Nein, ich genausowenig. Aus genau denselben Gründen.«

»Was hat sie denn dann?«

»Sie sagte, deine kleinen Ian-Koller hätten ihr gezeigt, wie … bitter war ihr Wort … wie bitter du geworden seist. Sie sagte, sie hätte dich für deine Begeisterungsfähigkeit und deine Wärme geliebt, und das wäre alles verschwunden. Du brachtest sie nicht mehr zum Lachen und hast sie statt dessen deprimiert oder sonstwas. Und jetzt machst du ihr auch noch angst. Sie könnte die Polizei rufen, wenn sie wollte, weißt du.«

Die Polizei. Lieber Himmel. Im einen Moment tanzt man noch zu Bob Wills and his Texas Playboys in der Küche rum (Hey! Damals habe ich sie zum Lachen gebracht, und das ist erst ein paar Monate her!), und im nächsten will sie dich einlochen lassen. Ich sage eine Ewigkeit gar nichts. Mir fällt nichts ein, das nicht bitter klingt. »Wovon soll mir denn warm ums Herz werden?« möchte ich sie fragen. »Wofür soll ich mich begeistern? Wie kann man jemanden zum Lachen bringen, der einem die Polizei auf den Hals hetzen will?«

»Aber warum rufst du sie dauernd an? Warum willst du sie unbedingt wiederhaben?«

»Was meinst du wohl?«

»Ich weiß es nicht. Laura weiß es auch nicht.«

»Na, wenn sie's nicht weiß, was hat's dann für einen Zweck?«

»Es hat immer einen Zweck. Und wenn es nur den Zweck hat, so ein Chaos beim nächsten Mal zu vermeiden, hat es immer noch seinen Zweck.«

»Das nächste Mal. Glaubst du, es wird ein nächstes Mal geben?«

»Hör auf, Rob. Stell dich nicht so an. Und gerade hast du drei Fragen gestellt, um meine eine bloß nicht beantworten zu müssen.«

»Und wie ging deine eine?«

»Ha, ha.



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