Hexenflammen Bd. 4 - Ein Band aus Wasser by Cate Tiernan

Hexenflammen Bd. 4 - Ein Band aus Wasser by Cate Tiernan

Autor:Cate Tiernan
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2013-01-09T00:00:00+00:00


Kapitel 18

Blöder Idiot

Luc kam wieder in die Wohnung und schlug die Tür hinter sich zu. Er starrte Richard an.

Doch Richard grinste nur und ging in Richtung Küche.

»Sie lügt«, sagte Luc, während er ihm folgte.

»Ja, klar, mhm«, erwiderte Richard in einem Ton, der Luc wahnsinnig machen sollte. Er schaltete das Licht in der Küche ein und holte sich ein Glas aus dem Schrank.

»Sie lügt, und wie«, wiederholte Luc. »Du bist ihr nicht an die Wäsche.«

Richard schenkte sich ein halbes Glas Whiskey ein und nahm einen Schluck, während er bemüht unschuldig dreinblickte. Das war einfach zu gut. Er würde Clio später dafür danken müssen, dass sie ihm den größten Spaß seit Wochen bereitet hatte.

»Gib’s zu«, forderte Luc ihn auf, die Hände in die Hüften gestemmt.

»Warum ist das so wichtig für dich? Ich dachte, du stehst auf Thais.«

So langsam wirkte Luc richtig wütend. »Sag, dass sie lügt.«

»Ich sage dir gar nichts«, gab Richard zurück und ging an ihm vorbei.

»Halt dich von ihr fern, hörst du?«

Er klang wirklich ärgerlich, was sehr interessant war. Richard wusste, Clio hegte noch immer etwas seltsame Gefühle für Luc, doch eigentlich hatte er gedacht, Luc habe sich inzwischen damit abgefunden, dass er in Ungnade gefallen war. Die beiden gingen ihm so richtig auf die Nerven – Clio, die immer noch glaubte, Luc zu lieben, wo sie doch ganz offensichtlich auf ihn stand, und Luc, ein gieriger Bastard und Neidhammel. Beide Zwillinge konnte er nicht haben und trotzdem wollte er ihm Clio nicht überlassen.

Zu schade.

Denn Richard wurde so langsam klar, dass er sie durchaus wollte.

Und zwar wirklich wirklich wollte.

»Was kümmert es dich?«, fragte er, während er sich in den Türrahmen lehnte und seinen Whiskey trank. Er musste sich etwas zu essen besorgen – der Alkohol erinnerte ihn an seinen leeren Magen. Wie viel Uhr war es? Er hätte es nicht sagen können.

»Halt dich von ihr fern«, wiederholte Luc und deutete mit dem Finger auf Richard. »Sie liebt mich und ich liebe sie.«

Richard lachte. »Nein, das tust du nicht.«

»Doch, das tue ich«, sagte Luc hartnäckig.

Angewidert schüttelte Richard den Kopf. »Wie auch immer. Möge der Bessere gewinnen.«

»Du bist doch nicht mal im Rennen!«, schrie Luc mehr als er sagte. »Du bist ihr verdammter Großvater!«

Richard starrte ihn an. »Wovon zur Hölle redest du?«

»Clio und Thais sind die dreizehnte Generation nach Cerise«, sagte Luc bedächtig. »Und von wem stammen Cerises Nachfahren ab?«

Richtig. Richard war der Vater von Cerises Baby. Bei dem Gedanken vernahm er wieder das vertraute Stacheldraht-Gefühl in seinem Herzen. Dreizehn Generationen später hatte das Baby, das er gezeugt hatte, Nachfahrinnen, und das waren Clio und Thais. Ja, er war mit ihnen verwandt. Aber ganz entfernt. Unglaublich weit entfernt. Und ihre Verbindung war heute sicher nicht mal annähernd von Bedeutung.

»Ich bin nicht ihr Großvater«, entgegnete Richard. »Der Prozentsatz, zu dem ich noch mit ihnen verwandt bin, ist so gering, dass ich ihn nicht mal ausrechnen kann.«

»Aber deswegen seid ihr trotzdem verwandt! Ich sage dir, Richard, fass sie nicht an!«

»Warum nicht, Luc?« Richard verlieh seiner Stimme einen milden Klang, von dem er wusste, dass Luc ihn als Wachsamkeit, wenn nicht gar offensichtliche Besorgnis deuten würde.



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