Fulgrim by Graham McNeill

Autor:Graham McNeill
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2017-06-20T07:55:00+00:00

VIERZEHN

Nach Tarsus

Das Wesen des Genies

Warnung

Solomon behielt die Sturmkrieger der Eldardelegation genau im Auge. Ihre Bewegungen hatten eine geschmeidige Tödlichkeit an sich, die er selbst niemals würde erreichen können. Ein gebogenes Schwert steckte in einer Scheide auf dem Rücken jedes der Krieger und sie alle trugen filigrane Pistolen an der Hüfte. Blanke Helme, die Furcht einflößend kriegerisch aussahen, mit scharlachroter Helmzier verdeckten ihre Gesichter. Ihre elegante segmentierte Rüstung bestand aus derselben Substanz wie die Ruine, die sie auf Achtundzwanzig Vier gesehen hatten.

»Die sehen nicht besonders kräftig aus«, flüsterte Marius. »Ein starker Wind könnte sie zerbrechen.«

»Unterschätze sie nicht«, warnte Solomon. »Sie sind tödliche Krieger und ihre Waffen sind äußerst effektiv.«

Marius sah nicht überzeugt aus, nickte aber als Antwort auf die Weisheit des anderen Captains, denn Solomon hatte den Kriegern der Eldar schon einmal gegenübergestanden.

Er erinnerte sich an die Kämpfe in den windgepeitschten Wäldern von Tza-Chao, wo die Luna Wolves und die Emperor’s Children Seite an Seite gegen die Piraten der Eldar gekämpft hatten. Was als relativ geradlinige Feldschlacht angefangen hatte, hatte sich schon bald in ein blutiges Gemetzel inmitten eines Sturmes entwickelt, in dem Waffen nutzlos und bloße Kraft und Wildheit die einzigen Werkzeuge der Zerstörung geworden waren. Er erinnerte sich auch an den kreischenden Schrecken der Klingen, die mit einem Heulen, das das Blut in den Adern gefrieren ließ, aus den Bäumen gesprungen waren. Und er erinnerte sich daran, mit angesehen zu haben, wie ein Luna Wolf einen unbekannten Eldarchampion im prasselnden Regen mit einem Stück dreckigem, verrostetem Draht erdrosselt hatte.

Solomon dachte zurück an die wandelnden Monstrositäten, die selbst einen Dreadnought überragt hatten. Sie waren wie Riesen aus der Legende durch den dunklen Wald geschritten und hatten Legionäre mit ihren brutalen Fäusten zerquetscht. Gepanzerte Fahrzeuge hatten sie mit ihren unvorstellbar mächtigen schultermontierten Kanonen zerstört.

Nein, dachte Solomon, die Eldar sollte man besser nicht unterschätzen.

Die Begegnung mit der Craftworld war eine große Überraschung für die 28. Expeditionsflotte gewesen und mit verdeckter Feindseligkeit aufgenommen worden, bis klar geworden war, dass die Eldar keine offensichtliche Angriffsabsicht hatten. Fulgrim selbst hatte mit Eldrad Ulthran gesprochen, einem Individuum, das von sich behauptete, den Kurs der Craftworld zu lenken. Er hatte sich jedoch nicht als ihr Anführer ausgegeben.

Und so begann ein aufwändiger Tanz aus Vorschlägen und Gegenvorschlägen, bei dem keine Seite der anderen Zugang zu ihren Schiffen gewähren wollte. Aufrufe zum Krieg waren zu hören und Solomons Ruf war der lauteste, als er, Julius, Marius, Vespasian und Eidolon in den Prunkzimmern des Primarchs zusammenkamen, um zu erfahren, warum sie die Eldar noch nicht angegriffen hatten, wie es ihr Eroberungsauftrag verlangte.

Fulgrims Quartier war ein Durcheinander aus Gemälden und Skulpturen, und Solomon war insgeheim ein wenig beunruhigt gewesen, als er am Ende des Prunkzimmers neben Skulpturen von Julius und Marius eine Statue mit seinem Gesicht entdeckt hatte.

»Sie sind Xenos!«, sagte er. »Welchen Grund brauchen wir noch, um sie zu bekämpfen?«

»Ihr habt gehört, was Lord Fulgrim gesagt hat, Solomon«, erwiderte Julius. »Es gibt vieles, was wir von den Eldar lernen können.«

»Ich weiß, dass Ihr das nicht wirklich glaubt, Julius. Ich habe auf Tza-Chao an Eurer Seite gekämpft.

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