Eine magische Weihnachtsreise by Manfred Mai

Eine magische Weihnachtsreise by Manfred Mai

Autor:Manfred Mai
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Weihnachten, Geschenke, Familie, Magie, Bücher, Zeitreisen, Freundschaft
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2015-08-03T00:00:00+00:00


Paul bibbert

Emma schaut ihren Bruder böse an. Doch sie weiß, dass sie keine Wahl hat.

Sie glaubt zwar nicht, dass er das Geheimnis verraten würde, aber wenn sie weg wäre, könnte Paul den gleichen Satz schreiben wie sie und schwupp – wäre er schon dort. Oder er könnte sich wieder zu den Rittern schreiben oder sonst wohin. Und das darf nicht geschehen!

„Pass auf!“, sagt sie. „Wenn wir irgendwo sind und es wird gefährlich oder wenn du einfach hierher zurückwillst, musst du dreimal in die Hände klatschen.“

Er nickt.

„Dreimal“, wiederholt Emma zur Sicherheit. „Kapiert?“

„Ich bin ja nicht doof!“, sagt Paul.

Emma überlegt, was sie schreiben muss, damit sie auch beim richtigen Bauernhaus landen:

Ich lebte vor langer, langer Zeit und stand mit meinem Bruder Paul vor dem Haus des Bauern Ludwig, in dem sich das wertvolle Buch aus der Bibliothek von Herrn Vohwinkel befindet und in dem Matthias gefangen ist.

Emma und Paul stehen mitten im Hof vor dem Bauernhaus. Emma nimmt ihren Bruder an der Hand und läuft mit ihm hinter einen Schuppen, damit sie nicht entdeckt werden.

„Ich muss wissen, wo das Buch ist und wo sie Matthias hingebracht haben“, murmelt Emma. Und lauter sagt sie: „Ich kann mich nicht zeigen, aber du. Dich kennen sie ja nicht.“

„Wie, zeigen?“

„Du gehst zur Tür und klopfst“, erklärt Emma ihren Plan. „Wenn die Bäuerin oder der Bauer aufmacht, musst du bibbern und sagen, dass du aus Betzenbach bist und dich verlaufen hast. Und wenn du drinnen bist, musst du schauen, ob du ein großes altes Buch und einen großen Jungen siehst. Aber so, dass es nicht auffällt.“

Paul nickt.

„Also los!“

Er zögert.

„Hast du Angst?“

„Ein bisschen“, gibt Paul zu.

„Versteh ich“, sagt Emma. „Aber denk dran: Wenn’s gefährlich wird, musst du nur dreimal in die Hände klatschen, dann bist du zu Hause. Dir kann also nichts passieren.“

Mit kleinen Schritten geht Paul über den Hof bis zur Haustür. Dort bleibt er stehen und schaut zum Schuppen zurück. Emma nickt ihm aufmunternd zu. Langsam hebt er die rechte Hand und klopft vorsichtig an.

Wenig später wird die Tür geöffnet und die Bäuerin erscheint. „Was ist denn heute los?“

Paul bibbert, als sei er schon halb erfroren. „I-i-ich ha-ha-hab mich v-verlaufen.“

„Wo bist du daheim?“

„In Betzenbach.“

„Das ist gleich der nächste Ort in dieser Richtung“, sagt die Bäuerin und zeigt am Schuppen vorbei nach Osten.

Paul bibbert wieder.

Die Bäuerin überlegt. „Warte hier“, sagt sie und geht ins Haus.

Er hört auf zu bibbern und schaut zum Schuppen, kann seine Schwester jedoch nicht entdecken.

Es dauert eine Weile, bis die Bäuerin wieder in der Tür steht. „Komm rein!“, sagt sie nur und geht voraus in die Stube. „Setz dich an den Ofen. Du hast doch bestimmt Hunger.“

Paul nickt.

Sie geht nach nebenan und hantiert dort herum. Paul schaut sich um – und hört plötzlich Geräusche, die klingen, als wolle jemand rufen und könne nicht.

Während Paul noch überlegt, ob er nachsehen soll, kommt die Bäuerin mit einem Teller dampfender Suppe. „Die wird dir guttun“, sagt sie. „Komm, setz dich an den Tisch.“

Paul setzt sich und verbrennt sich gleich beim ersten Löffel den Mund.

„Die Suppe ist heiß“, sagt die Bäuerin jetzt, wo es zu spät ist.



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