Mein Bild sagt mehr als deine Worte by David Levithan

Mein Bild sagt mehr als deine Worte by David Levithan

Autor:David Levithan [Levithan, David]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783641137472
Google: 5MzNAgAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cbt
veröffentlicht: 2014-03-09T23:00:00+00:00


11 B

An diesem Abend brach ich ungefähr hundert Eide, die ich mir selbst geschworen hatte, und rief dein altes Online-Profil auf. Ich dachte, vielleicht finde ich dort eine Antwort. Oder irgendwelche Beweise.

Dein letztes Log-in war an dem Tag gewesen, als wir zusammen zur Lichtung aufgebrochen waren. Du musst dich am Morgen vor der Schule noch einmal eingeloggt haben. Bevor wir zu dritt losgezogen sind, um den Nachmittag zusammen zu verbringen. Bevor

Fionas Gesichtsausdruck war unverändert. »Es erinnert mich an damals, Evan. Kurz bevor das mit Ariel passiert ist. Ich weiß, ich war nicht dabei, aber ich hab es trotzdem mitgekriegt. Ich habe Dinge gesehen. Und ich weiß noch, wie unfassbar das alles für dich war.«

»Es ist anders, als du denkst«, entgegnete ich.

Es hat wehgetan, dich da so erstarrt zu sehen. Festgefroren in der Zeit. Auf deinem Profilfoto hast du nicht gelächelt und schon gar nicht besonders glücklich ausgesehen – obwohl du manchmal durchaus auch glücklich sein konntest irgendwas etwas und manchmal durchaus auch gelächelt hast Kätzchen! Poker spielen!. Du warst nur nicht der Typ, es vor dir herzutragen. Das Foto war ein Schnappschuss, den ich mal in meinem Zimmer von dir gemacht hatte. Du lehnst darauf an meinem Bett und starrst mich an. Ich war so aufgeregt gewesen, als du das Foto für dein Profil ausgesucht hast. Fühlte mich so geehrt. Wie lächerlich.

Ich klickte auf das Foto, um noch mehr Fotos von dir zu sehen.

»Dann sag’s mir! Was ist los?«, antwortete Fiona.

Nie und nimmer kam es infrage, dass ich ihr davon erzählte. Wenn ich ihr nämlich diese eine Sache erzählte, dann musste ich ihr alles erzählen. Alles.

Ich spürte, wie all die Erinnerungen gegen die Mauer schlugen, die ich errichtet hatte, um sie zurückzudrängen. Der Druck war riesengroß, und ich musste mich mit meinem ganzen Körper dagegenwerfen in meinem Kopf, es war alles in meinem Kopf, damit die Erinnerungen mich nicht überschwemmten. Ich wollte auch gar nicht die Fotos anschauen, die ich kannte die Partys; wie wir vor der Handykamera Grimassen geschnitten haben; die Geburtstage; wir beide – ich suchte nach etwas, das ich nicht kannte, etwas, das mir früher nicht aufgefallen war.

»Evan«, sagte Fiona und streckte nicht ihre Hand, sondern ihre Stimme nach mir aus. »Ich bin auf deiner Seite.«

»Aber wer ist auf der anderen Seite, Fiona?« Ich konnte nicht anders, ich musste das fragen. »Ist es vielleicht sie? Heißt das, dass du gegen sie bist?«

Fiona wich zurück. »Evan, mit dir stimmt was nicht. Selbst wenn niemand anders es sehen kann, ich kann es sehen.«

Ich habe eins gefunden. Gepostet drei Wochen, bevor es passiert ist. Zwei Tage nach den Fotos, die wir in deinem Zimmer gefunden hatten.



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