Ein Fall für Sebastian Bergman 08 - Die Schuld, die man trägt by Hjorth Michael; Rosenfeldt Hans

Ein Fall für Sebastian Bergman 08 - Die Schuld, die man trägt by Hjorth Michael; Rosenfeldt Hans

Autor:Hjorth, Michael; Rosenfeldt, Hans [Hjorth, Michael; Rosenfeldt, Hans]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783644012028
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2023-11-28T03:00:00+00:00


RPS 986. Die Suche im Fahrzeugregister ergab, dass dieses Kennzeichen gar nicht zu einem braunen Audi Q5 gehörte, sondern zu einem weißen Nissan Prairie 2002, der auf eine Frau namens Fatima Ahmadi zugelassen war. Vor mehr als einem Monat hatte sie den Diebstahl ihrer Nummernschilder gemeldet, aber man war der Sache nicht weiter nachgegangen. Vanja schickte Roger und Lena nach Fisksätra, um die Frau zu befragen.

Als sie im Auto saßen, gab Lena die Braxengatan in das Navigationsgerät ein. Die Fahrt würde eine gute halbe Stunde dauern. Anscheinend passierte alles in diesem Fall im Süden der Stadt.

«Na, was denkst du?», fragte Roger, während er vom Klarabergsviadukten abbog und beschleunigte.

«Worüber?»

«Über die Reichsmordkommission, den Fall, Vanja, Sebastian und so weiter.»

«Ich glaube, dass die Reichsmordkommission bestehen bleibt und wir den Fall lösen, aber vielleicht noch ein Mensch sterben muss, ehe es so weit ist. Und dass Vanja weiterhin die Chefin sein wird und Sebastian irgendwann das Interesse an dem Job verliert und mehr Zeit privat mit seiner Tochter und seiner Enkelin verbringen will.»

Sie warf ihm einen Blick zu, aber er musste sich gerade darauf konzentrieren, am Slussen vorbeizufädeln, um auf die 222 zu kommen.

«Das ist alles.»

«Glaubst du, dass wir bei der Reichsmordkommission bleiben können?»

«Du wolltest schon immer dorthin, oder?»

«Klar, das ist ja kein Geheimnis.»

«Zum Glück, denn du verbirgst es auch nicht besonders gut.»

Er lachte. Sie fuhren am Fotografiska Museum vorbei, das gerade eine Ausstellung von Alexander Wessely präsentierte. Lena hatte noch nie etwas von ihm gehört.

«Was hältst du von Sebastian?», fragte Roger im Plauderton.

«Ich mag ihn.»

«Warum?»

«Er ist ein gebrochener Mensch.»

Roger schielte zu ihr hinüber, um zu sehen, ob sie scherzte oder nicht, wurde aus ihrem Lächeln aber wieder einmal nicht schlau.

«Er hat gesagt, ich wäre faul.»

«Habe ich gehört.»

«Findest du mich faul?»

«Findest du dich faul?»

«Ich bin effektiv. Ich verschwende keine Zeit und Energie auf Sachen, die zu nichts führen.»

«Man weiß nicht immer im Vorfeld, wohin etwas führt.»

«Ich habe ein Gespür für so etwas.»

«Du verlässt dich also auf dein Bauchgefühl. Wie Pu der Bär. Der hat sich auch nicht unnötig verausgabt.»

«Und wer bist du dann? Ferkel?»

«Wer ist am schlauesten von allen?»

«Sind in diesen Büchern nicht alle dumm wie Brot?»

Ungezwungen plauderten sie weiter, bogen an der Anschlussstelle Skvaltan in Richtung Saltsjöbaden ab und fuhren dann am Nackareservatet entlang, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.

Sie parkten in einem u-förmigen Wohngebiet, das aus mehreren identischen, sechsstöckigen Wohnhäusern mit mindestens zehn Treppenaufgängen bestand. Eine typische triste Satellitenstadt aus dem schwedischen Millionenbauprogramm.

Fatima Ahmadi war zweiundfünfzig Jahre alt, sah aber jünger aus, wie Lena registrierte, als die Frau ihnen die Tür öffnete und sie in die Wohnung im dritten Stock hereinbat. Offenbar lebte Ahmadi schon einige Jahre in Schweden, denn sie hatte zwar einen starken Akzent, sprach aber fließend Schwedisch. Sie erzählte, dass sie eines Morgens zu ihrem Auto gekommen sei und beide Nummernschilder hätten gefehlt. Vorn und hinten. Mehr könne sie dazu nicht sagen.

«Aber ich hätte nie gedacht, dass die Polizei deshalb bei mir vorbeikommen würde. Haben Sie sie gefunden?», fragte sie neugierig.

Roger schüttelte den Kopf.

«Leider nicht. Wir sind hier, weil ein Auto, das mit Ihren Nummernschildern herumfährt, in unserer Ermittlung aufgetaucht ist.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.