Drei Wunder by Bullen Alexandra

Drei Wunder by Bullen Alexandra

Autor:Bullen, Alexandra [Bullen, Alexandra]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-10-400909-4
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2011-11-20T23:00:00+00:00


21

»Kehrtwendung!«, kommandierte Violet. Sie hatte auf der Treppe vor dem Haus der Larsens auf Olivia gewartet.

Nachdem Soren Olivia die Hälfte des Wegs nach Hause gefahren hatte, hatte sie beschlossen, das warme Wetter auszunutzen und die letzten (zumeist bergauf liegenden) zwanzig Blocks bis nach Hause zu laufen. Ihre Beine zitterten, und alles, was sie wollte, war, eine Dusche zu nehmen und ins Bett zu gehen, aber Violet hatte, wie so oft, andere Pläne.

»Meine Füße …«, stöhnte Olivia, während Violet sie zum Auto zog und ihr die Autoschlüssel in die Hand drückte.

»Davon will ich nichts hören«, wehrte Violet ab, als Olivia die Tür aufschloss. »Du hast mir einiges zu erzählen.«

Olivia beugte sich nach vorne, legte den Kopf auf das Steuerrad, und drehte sich zu ihrer Schwester. »Kann ich das nicht auch auf dem Sofa tun?«

Violet verdrehte die Augen, strich ihr Haar zurück und drehte es zu einem losen Knoten. »Klar«, sagte sie flach. »Wenn dir nach Streitereien zumute ist.«

Olivia hob eine Augenbraue, und Violet holte tief Luft.

»Dad hat versehentlich ein Loch in die Wand von Moms Zimmer geschlagen. Danach haben sie sich gestritten«, begann sie und verzog das Gesicht, als sie sich an die Einzelheiten erinnerte. »Dad ist ›faul‹ und ›respektlos‹; Mom ist ein ›workaholic‹, die es ›liebt, sich zu beschweren‹ …«

Olivia stöhnte und startete das Auto. »Zu Großvaters Boot?«, fragte sie.

Violet nickte schweigend, und Olivia fuhr los.

Es bedurfte einiger Selbstbeherrschung, aber Olivia wollte nichts von ihrem Nachmittag mit Soren erzählen, bis die beiden Schwestern es sich auf dem Deck der Yacht gemütlich gemacht hatten, zusammen auf einer Decke lagen und in den Abendhimmel schauten.

Violet drehte sich auf die Seite und stützte sich auf einem Arm auf. »Also fang an, erzähl!«

Olivia holte tief Luft und schlug die Hände vors Gesicht, das Lächeln, das sie die ganze Zeit unterdrückt hatte, war jetzt hinter ihren Händen verborgen.

»O nein«, rief Violet aus. »War es so schlimm?«

Olivia senkte die Hände und sah ihrer Schwester in die Augen, die sie fragend ansah.

»Was ist passiert?«, quiekte Violet. »Es ist schlimm genug, dass ich bloß die Familiendramen mitbekomme, während du das romantischste Date der Welt hast …«

»Es war kein Date«, widersprach Olivia.

Violet winkte ab. »Aber so was Ähnliches.«

Olivia wurde rot, setzte sich auf und zog die Fleecedecke weiter über ihre Beine.

»Es war komisch«, sagte Olivia nach einer kurzen Pause. »Es gab Momente, da waren wir beide irgendwie verlegen, als wären wir zwei Fremde, die zufällig was zusammen machen. Aber die meiste Zeit war es eigentlich ganz leicht, mit ihm zu reden.« Violet nickte und drehte ihr Kinn zurück zum nächtlichen Himmel. »Es war, als wüsste ich alles, was er sagen wollte, noch bevor er es sagte, weißt du?«

Violet stieß einen zustimmenden Laut aus und lächelte. »Was hat er denn zum Beispiel gesagt?«, fragte sie und wackelte mit den Zehen. Olivia blickte nach unten auf den rosa Nagellack ihrer Schwester, und fühlte sich einen Augenblick lang zurückversetzt in den letzten Sommer auf Martha’s Vineyard. Sie saßen auf der hinteren Veranda und lackierten sich gegenseitig die Nägel. Violet hatte die ganze



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