Die Weltensegler. Drei Jahre auf dem Mars. by Albert Daiber

Die Weltensegler. Drei Jahre auf dem Mars. by Albert Daiber

Autor:Albert Daiber [Daiber, Albert]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science fiction, Mars (Planet) -- Fiction, Interplanetary voyages -- Fiction
veröffentlicht: 2012-11-30T16:00:00+00:00


Und diese zahlreichen Wasserstraßen waren zugleich auch die besten und einfachsten Verbindungswege der Marsbewohner untereinander. Kein Wunder daher, daß sich auf den Kanälen ein lebhafter Schiffsverkehr abwickelte. Aber die auf den klaren Fluten der tiefen Wasserläufe dahinziehenden Schiffe verdarben die köstliche Luft nicht durch qualmende Schornsteine. Sämtliche Fahrzeuge, mochten sie nun für Personen- oder Lastenbeförderung bestimmt sein, wurden durch Elektrizität in Bewegung gesetzt und vermittelten den Verkehr in ruhiger und rascher Weise.

Auf diesen ebenso zweckmäßig wie bequem und gefällig eingerichteten Fahrzeugen hatten die sieben Schwaben schon so manche weite Reise ausgeführt. Sie hatten dabei aber das übrige Land und seine Bewohner nur flüchtig kennengelernt, weil diese Fahrten eben hauptsächlich zur allgemeinen Orientierung unternommen worden waren. Was sie aber sahen, das verstärkte nur ihre ersten guten Eindrücke und befestigte ihre Überzeugung, sich in einem großangelegten Staatswesen von tadelloser Verwaltung zu befinden. Nicht nur waren die Marsbewohner trotz der Verschiedenheit der Zonen überall gleichartig, d. h. sie sprachen dieselbe Sprache und schienen auch unter ähnlichen sozialen Lebensbedingungen zu stehen wie ihre Brüder in Lumata, — so hieß die Kolonie, in der die Herren aus dem Schwabenlande angesiedelt waren, — sondern an all den vielen verschiedenen Orten, die die Fremden besuchten, fiel diesen auch eine gewisse Gleichmäßigkeit des Besitzes auf, und sie empfanden das völlige Fehlen wirklicher Dürftigkeit oder Armut sehr angenehm.

Die geologische Beschaffenheit des Mars glich der der Erde. Den kristallinischen Massengesteinen standen die Sedimentformationen gegenüber, die in ähnlicher Weise übereinander gelagert waren wie auf der Erde. Die geologische Entwicklungsgeschichte des Mars schien also mit der Erde übereinzustimmen, nur hatte der Mars seine Entwicklungsphasen offenbar schneller und früher durchgemacht als diese. Dafür sprach auch das Fehlen von aktiven Vulkanen. Dagegen war der Mars reich an heißen Quellen aller Art; an Fumarolen (d. h. Bodenöffnungen auf vulkanischem Gesteine, aus denen Wasserdämpfe ausströmen, die oft mit chemischen Verbindungen beladen sind) und an Mofetten (Kohlensäure ausströmenden Gasquellen) war auch kein Mangel.

Große Städte, wie sie in den sogenannten Kulturstaaten der Erde zu finden sind, gab es auf dem Mars nicht. Es bestanden lediglich kleinere oder größere Gruppierungen von Häusern, die aber überall frei für sich im Grünen lagen. Nur an einem großen See, zwei Tagereisen von Lumata nach Süden zu, hatten die Schwaben den einzigen Anklang an eine Stadt gefunden. Dort war eine größere Kolonie mit zahlreichen architektonisch hervorragenden Bauten, die sich an regelmäßig angelegten Straßenzügen erhoben. Eine Stadt von Palästen, wirkte sie namentlich durch die vornehme Ruhe, die in ihr herrschte, durch ihre peinliche Sauberkeit und den Glanz und die Pracht ihrer öffentlichen Gärten.

Die Erdensöhne konnten mit ihren noch mangelhaften Sprachkenntnissen nur so viel herausbekommen, daß dieser Ort, Angola mit Namen, der Zentralsitz der Stämme der Weisen, der Heitern und der Ernsten sei. Was waren aber das für Stämme? Nach Hause zurückgekehrt, befragten sie hierüber Eran, den Patriarchen. Dieser lächelte eigentümlich bei der Frage und erwiderte den neugierigen Herren, daß er sie später selbst einmal nach Angola führen werde, um sie mit seinen Brüdern dort bekannt zu machen, die übrigens von ihrer Anwesenheit in Lumata sowie von ihrer Herkunft und ihrer Reise nach dem Mars längst unterrichtet seien.



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