Die letzten Tage der Wespen by Bleibtreu Vera

Die letzten Tage der Wespen by Bleibtreu Vera

Autor:Bleibtreu, Vera [Bleibtreu, Vera]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783942291910
Herausgeber: Leinpfad Verlag
veröffentlicht: 2014-11-12T22:00:00+00:00


„Es ist wieder geschehen.“

Susanne hatte Tanja angerufen. „Ich bin ohne dich gelaufen. Arne meinte, das hilft gegen die Folgen übermäßigen Weinkonsums und du hast ja gerade keine Zeit. Ich bin beim Apfelbaum vorbei. Da hängen neue Klamotten drin. Du wirst dich nicht sofort drum kümmern können, aber ich wollte es dir sagen.“

„Danke, in der Tat. Du weißt es ja, wir sind mitten drin in den Mordermittlungen. So wie es aussieht, musst du heute länger auf Arne warten. Moment, er lässt dir ausrichten, dass du besser gar nicht auf ihn wartest. Er liebt dich, soll ich dir auch sagen. Glaub es mal. Also, ich seh mal, was wir mit dem Baum hinbekommen.“ Tanja legte auf.

Arne schaute seine Kollegin neugierig an. „Wieder Kleider im Apfelbaum?“

Tanja nickte. „Das bedeutet, dass Martin Freund aus dem Schneider ist. Jedenfalls in der Sache Eleonore Weinfurt.“

Tanja überlegte. „Also hängen das Verschwinden von Eleonore Weinfurt und die Ermordung von Isabella Freund nicht zusammen?“

Arne nickte. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Martin Freund gestern Abend nach der Nachricht vom Tod seiner Frau in die Rheinwiesen gefahren ist und dort Kleider in den Baum gehängt hat, während seine fünf Kinder weinend zu Hause auf dem Sofa saßen?“

Tanja seufzte zustimmend. „Ich lass die trotzdem untersuchen.“

Arne applaudierte. „Mach das, die Chefin wird dich gerne lynchen. Ich höre schon, wie sie dir vorschlagen wird, eine Apfelplantage zu pflanzen. Oder wie sie dich fragt, in welcher Angelegenheit du den Apfelbaum verhaften willst. Aber tu mal. Im Ernst: Wir sind da auf einer falschen Fährte gewesen. Die beiden Fälle haben nichts miteinander zu tun. Wahrscheinlich ist es so, dass die Kleider von Eleonore Weinfurt in irgendeine Altkleidersammlung geraten sind, die zwei Haare von Freund hingen an dem Trenchcoat dran, weil er ihr mal in den Mantel geholfen hat oder ihr beim Blick ins Lehrbuch zu nahe gekommen ist oder was auch immer. Jemand hat diese Altkleidertüte geklaut und hängt jetzt Teile davon in einen Apfelbaum. So oder ähnlich.“

Tanja nahm den Hörer ab und wählte die Nummer der Spurensicherung. Arne sah ihr schweigend zu. „Du willst keine Beförderung, ist es das? Du möchtest in die Aktenverwaltung versetzt werden. Du willst wieder Streife fahren. Gib es zu!“

„Du hast wahrscheinlich recht, Arne. Aber ich weiß, dass mit diesen Kleidern irgendetwas Böses verbunden ist. Mag sein, das ist ein ganz anderer Fall als der von Eleonore Weinfurt. Wobei ich schon wissen will, wer ihre Altkleider geklaut hat und warum. Und ich will auch wissen, wo ihre Leiche ist. Denn ich glaube genauso wenig wie Professor Winkler, dass Frau Weinfurt in einem indischen Aschram sitzt. Aber ich bin mir genauso sicher, dass die Sache mit dem Apfelbaum ein Fall ist.“

„Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du stur bist?“

„Ja.“

„Wer? Zeig mir diesen klugen Menschen, der noch dazu so mutig ist, dir das auch zu sagen.“

„Da hängt ein Spiegel, schau rein.“



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