Die Leiche unterm Eis by Paula Gosling

Die Leiche unterm Eis by Paula Gosling

Autor:Paula Gosling [Gosling, Paula]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-28T16:00:00+00:00


Das Telefon klingelte.

«Was höre ich da? Du hast eines deiner hübschen einheimischen Mädchen eingebüßt?» Es war Jack Stryker, Lieutenant der Mordkommission bei der Polizei von Grantham, der Matt im Jahr zuvor bei einer lokalen Ermittlung geholfen hatte. Seine Verlobte besaß ein Haus auf Paradise Island, und sie kamen häufig übers Wochenende herauf – das letztemal an Thanksgiving. Er und Matt waren, unglaublich, aber wahr, gute Freunde geworden, und als der Name Blackwater auf Strykers Schreibtisch auftauchte, horchte er interessiert auf. «Wirst allmählich unachtsam, was?»

«Sag mir bloß nicht, daß du sie gefunden hast.»

«Tut mir leid», sagte Stryker. «Aber wir halten wegen des Wagens die Augen weit offen.»

«Danke.»

«Was zum Teufel geht eigentlich dort oben vor?» fuhr Stryker belustigt fort. «Als erstes hören wir, daß ihr einen schwimmenden Eiswürfel gefunden habt, der sich als kleiner Gangster aus dem Big Apple herausstellt, und jetzt diese Fahndung nach dem Mädchen und dem Wagen. Ich sag’s ja, Gabriel, ein bißchen Schnee, und ihr geratet aus den Fugen.»

Matt konnte sich ihn gut vorstellen, die Füße auf dem Schreibtisch, zurückweichendes, vorzeitig weißes Haar und ebenso weißer Schnurrbart, sprühend vor elektrischer Energie. Stryker war von gedrungenem Körperbau und lief gewöhnlich auf allen Zylindern. Matt grinste das Telefon an, glücklich über die Verbindung, die Freundschaft und die Neuigkeit. «Habt ihr da unten keinen Schnee?»

«Ab und zu eine Flocke, aber wir sind an diese Dinge gewöhnt. Wir sind Immer Bereit.»

«Haha», sagte Matt, der wußte, daß die Stadt während des langen Sturms ihre eigenen Schwierigkeiten gehabt hatte.

«Dieses Mädchen», sagte Stryker. «Ich nehme an, sie ist keine der üblichen Ausreißerinnen?»

«Nein», sagte Matt. Er berichtete Stryker von der Party, den Drogen und Chrissies Krankheit. «Vielleicht versucht sie, irgendwo ihr Medikament zu bekommen», schloß er. «Oder taucht in einem der Krankenhäuser als Notfall auf.»

«Ich sorge dafür, daß sie Bescheid wissen», versicherte ihm Stryker. «Ich werde auch die Drogenleute verständigen.»

«O Gott», sagte Matt. «Das mußt du wahrscheinlich.»

«Mädchen, die ohne einen Cent in der Tasche in die große Stadt kommen ...» Stryker sprach nicht weiter. Das brauchte er nicht.

Matt hatte Chrissies Bankkonto überprüft, aber seit dem vergangenen Freitag, an dem sie sich nach der Schule wie üblich fünfzig Dollar geholt hatte, war nichts abgehoben worden. Das sagte ihm, daß sie zu diesem Zeitpunkt nicht die Absicht gehabt hatte, die Stadt zu verlassen. Die Bank war angewiesen worden zu melden, wenn irgendwo im Staat oder bei einer Zweigstelle außerhalb des Staates etwas abgehoben wurde. Er hatte auch ihre Kreditkartengesellschaft verständigt und gebeten, das Department zu informieren, ob etwas gekauft worden war, doch bisher hatte sich nichts ergeben. Wovon lebte Chrissie? Falls sie überhaupt noch lebte, natürlich.

«Wie geht es Kate?» fragte Matt. Kate war Strykers Verlobte, Englischprofessorin an der Universität von Grantham, die alle Sommer ihrer Kindheit auf Paradise Island verbracht hatte. Sie und Matt waren alte Freunde.

«Munter wie immer», sagte Stryker. «Übrigens – danke für die Weihnachtskarte. Kate hat sie rahmen lassen. Ein Aquarell von Daria Shanks Grey – ein Original. Kate behauptet, wir könnten damit unseren Ruhestand finanzieren.»

Matt grinste. Seine Verlobte war Kunstmalerin von inzwischen nationalem Ruf;



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