Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht by Henriette Wich

Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht by Henriette Wich

Autor:Henriette Wich [Wich, Henriette]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
veröffentlicht: 2015-07-15T16:00:00+00:00


Moritz hatte ihnen den Weg gut beschrieben. Zehn Minuten später betraten die drei !!! ein unscheinbares Bürogebäude am südlichen Rand des Zoos, wohin sich kaum jemand verirrte, weil es dort nur einen Teich mit ganz gewöhnlichen Enten und Schwänen gab. Im Eingangsbereich roch es ein bisschen muffig. Der Bau stammte noch aus den Anfangszeiten des Zoos und wartete wohl schon länger auf die dringend nötige Renovierung.

Kim, Marie und Franzi liefen den langen grauen Flur entlang bis zum Ende des Korridors.

»Ich glaube, hier sind wir richtig«, sagte Kim, die als Erste die Namensschilder A. Ottmann, Zoodirektor und Chefsekretariat entdeckt hatte.

»Jetzt bin ich aber echt gespannt!«, raunte Marie.

Franzi klopfte an die Tür des Chefsekretariats. Da sich nichts rührte und niemand »Herein!« rief, klopfte sie ein zweites Mal, diesmal energischer. Wieder nichts.

Kim runzelte die Stirn. »Was machen wir denn jetzt?«

»Na, was wohl?«, fragte Marie mit einen verschmitzten Grinsen. »Reingehen!« Ohne die Reaktion ihrer Freundinnen abzuwarten, schob sie Franzi beiseite und öffnete die Tür. »Keiner da«, flüsterte sie. »Die Luft ist rein.«

Kim und Franzi folgten ihr zögernd. Das Sekretariat war tatsächlich leer, aber der Computer auf dem großen, vollen Schreibtisch war angeschaltet, und daneben stand eine Tasse mit dampfendem Kaffee. Das bedeutete, dass die Sekretärin vermutlich nur kurz rausgegangen war und jeden Moment zurückkommen konnte.

»Dann wollen wir hier mal ein bisschen rumstöbern«, flüsterte Marie.

Franzi nickte, aber Kim musste sich erst einen Ruck geben. Eigentlich hasste sie es, in fremden Sachen herumzuwühlen, aber manchmal musste man als Detektivin die Höflichkeitsregeln über Bord werfen.

Die drei !!! teilten sich die Suche auf: Marie durchsuchte den Aktenschrank, Kim übernahm den Schreibtisch und Franzi kümmerte sich um die Ablagekörbe auf dem Fensterbrett. So leise wie möglich machten sie sich an die Arbeit.

Außer Papierrascheln war nichts zu hören, bis Kim plötzlich zischte: »Seht mal her! Ich hab was gefunden.«

Sofort waren Marie und Franzi bei ihr. Kim zeigte triumphierend auf den querformatigen Terminkalender der Sekretärin. In der aktuellen Woche waren zahlreiche Termine eingetragen. Einer davon war blau unterstrichen: Freitag, 19.30 Uhr, Elefantenhaus, Zeno und Alex.

Franzi pfiff leise durch die Zähne. »Na, wer sagt’s denn? Heute bekommen wir wirklich alle Infos auf dem Präsentierteller.« Die Detektivinnen grinsten sich siegessicher an.

Da ging plötzlich die Zwischentür auf, und eine ältere, zierliche Frau im dunkelgrünen Kostüm kam herein. Sie starrte die drei !!! entgeistert an. Dann rief sie empört: »Was macht ihr denn hier?«

»Äh … wir … wir wollten zum Zoodirektor«, stammelte Kim.

Marie nickte eifrig. »Ja, wir wollten ihn unbedingt persönlich kennenlernen und ihn interviewen, für unsere Schülerzeitung.«

Die Sekretärin schüttelte den Kopf. »Das geht leider überhaupt nicht! Der Herr Direktor hat keine Zeit für so was, und ihr müsst jetzt gehen, und zwar sofort!« Die zierliche Sekretärin entwickelte erstaunliche Kräfte, als sie die Detektivinnen aus dem Zimmer hinausbugsierte.

Bevor Kim, Marie und Franzi wussten, wie ihnen geschah, standen sie wieder draußen auf dem Flur, und die Sekretärin knallte ihnen die Tür vor der Nase zu.

»Die war aber unfreundlich!«, beschwerte sich Kim.

»Allerdings«, sagte Marie. »Ich wette, sie hat auch einen Grund dafür. So wie die ihren Chef abschirmt, hat der garantiert was zu verbergen!«

Kim und Franzi nickten.



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