Die Brüder Young by Jesse Fink

Die Brüder Young by Jesse Fink

Autor:Jesse Fink [Fink, Jesse]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Hannibal
veröffentlicht: 2015-04-29T16:00:00+00:00


Es ist Keith Richards’, Eddie Van Halens und Gene Simmons’ beliebtestes AC/DC-Album und damit ein guter Indikator, dass die Youngs in Sachen Gitarrenspiel etwas richtig gemacht haben müssen. Gleichzeitig stellte es aber auch einen Triumph der vernachlässigten Rhythmus-Sektion dar. Georg Dolivo von Rhino Buckett erklärt: „Jeder Drummer und jeder Bassist, den ich kenne, fährt total auf Powerage ab.“

„Bewaffnet“ mit ihren besten Songs, wurden die Aufnahme-Sessions zu AC/DCs fünftem Album von endlosen Tassen Tee, einer regelmäßigen Zufuhr von Benson & Hedges und Drum-Tabak begleitet. Darüber hinaus bestimmte eine unnachgiebige Ambition die Studioarbeit: Sie wollten die USA knacken, und zwar außerhalb der Knochenmühle der Tourneen, sich finanziell dort durchsetzen, wo es letztendlich von Bedeutung war: In den Plattengeschäften.

„Auf eine bestimmte Art war es AC/DCs Sgt. Pepper’s“, definiert Mark Opitz Powerage als einen weiteren Wendepunkt für die Gruppe. „Als wir Powerage vorbereiteten, absolvierten George, Harry und die Band ernste und konzentrierte Proben im Studio 2 bei Alberts. George spielte Bass mit der Gruppe im Aufnahmeraum, während Harry und ich in der Regie saßen. Während der ersten Proben – es waren im Grunde genommen Proben, bei denen sie Songs schrieben – konzentrierten sie sich auf verschiedene Riffs. Malcolm, aber auch Angus, bauten die Stücke langsam auf. Allerdings nahm Malcolm das mit mehr Entschlossenheit in die Hände. Die beiden machten einen Reifeprozess durch, der sich an den Songs ablesen ließ: ‚What’s Next To The Moon‘, ‚Gimme A Bullet‘, ‚Riff Raff‘, ‚Sin City‘ und ‚Rock ’N’ Roll Damnation‘. Es war einfach anders. Wir probten am Abend, gefolgt von den Sessions, die um ungefähr Mitternacht begannen und bis zum Morgenanbruch dauerten. Um 20 Uhr ging es los. Nach dem Ende am Morgen mieteten Malcolm, Phil Rudd und ich uns ein winziges Boot, fuhren mit einem Träger Bier und einigen Joints in den Hafen Sydneys und fischten, während die Leute zur Fähre rasten, um pünktlich zur Arbeit zu erscheinen.

Ich verbrachte den Tag mit dem Test von Marshall-Amps, bis ich endlich zwei mit einem tollen Sound gefunden hatte, die man am besten aufnehmen konnte. Verstärker unterschieden sich damals stark voneinander. Während der Studioaufnahmen, speziell bei Powerage, fühlten wir uns wie eine Familie. Das war keine lapidare Session, sondern stellte eher eine gemeinsame Aufgabe dar.“

AC/DC hatten sich bislang als Album-Band gegeben, doch Atlantic wollte nun Hits sehen, worauf die Band wohlwollend reagierte. „Rock ’N’ Roll Damnation“ wurde für den Zweck nachträglich eingespielt, denn der erste Schnitt der Platte war auf eine eher lauwarme Resonanz aus New York gestoßen, woraufhin die Bitte nach einem radiokompatibleren Track folgte. Powerage war auch das Album, bei dem Malcolm begann, die ausführende Kontrolle an sich zu reißen.

„Malcolm war ohne jeden Zweifel der Boss der Band“, glaubt Opitz. „George hatte sich schon mit den Easybeats ausgelebt. Malcolm agierte nicht herrisch und allzu offensichtlich, doch man fühlte während Powerage, dass er sein Terrain absteckte und [einen klaren Rang in der Hackordnung der Brüder bezog].“

Von familiären Intrigen mal abgehen, stellte Powerage in kreativer Hinsicht einen Höhepunkt für die drei Youngs dar. Das Album dürfte wohl zudem den kommerziell



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