Die anonymen Mystiker by Thomas R.P. Mielke

Die anonymen Mystiker by Thomas R.P. Mielke

Autor:Thomas R.P. Mielke [Mielke, Thomas R.P.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Ficition; Science Ficition Klassiker; Retro SF
Herausgeber: Redimus Verlag
veröffentlicht: 2023-03-02T00:00:00+00:00


Zwei RATTS-Techniker kamen über die Terrasse in den Garten. Sie trugen einen kleinen Monitor. Big Higg hatte angeordnet, daß auf der Insel niemand allein gehen durfte. Für diese Vorschrift gab es keine Empfehlung der Planungs-Computer, aber der General-Manager von ÖKOL-Nord wollte sichergehen. Und in dieser Beziehung verließ er sich auf seinen Instinkt und nicht auf die Zahlen.

»Was gibt’s?« wollte er wissen.

»Commander Kartschenko hat Glasgow erreicht«, meldete einer der beiden Techniker.

»Und Bennet?« wollte Saunders wissen.

»Vor zwanzig Minuten ins Hotel Galaxis eingedrungen!«

»Sonst noch was?« fragte Big Higg ungeduldig.

Die beiden Techniker sahen sich an. »London ...« sagte einer schließlich.

»Was ist mit London?«

Die beiden Männer hoben die Schultern. »Die Männer vom Nachrichtendienst in der Villa sagen, daß vor wenigen Minuten in London ein Zentralrat der magischen Erneuerung Terras über alle Kommunikationssysteme vorgestellt wurde ...«

»Zentralrat der magischen Erneuerung Terras«, murmelte Saunders angewidert. Er blickte zu Big Higg. Der ÖKOL-Generalmanager hatte die Unterlippe vorgeschoben. Eine steile Falte stand auf seiner Stirn. Er dachte so intensiv nach, daß er nichts mehr zu hören schien. Aber er sah anders aus als sonst. Saunders sah, wie angestrengt Big Higg sich bemühte, einen ganz bestimmten Gedanken zu formulieren.

Schweißperlen traten auf seine Stirn. Big Higg ballte die Fäuste. Er wollte einfach nicht wahrhaben, daß er nicht mehr der ganz große Stratege war. Es war entsetzlich, wie sehr sich der große Big Higg bemühte, seine unaufhaltsam schwindende Intelligenz und Denkvermögen festzuhalten. Er schüttelte den Kopf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Ing.-Oberst Saunders an.

»Mein Gott«, murmelte er mit belegter Stimme. Er hob die Hand und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger mühsam die Nasenwurzel. Mit der flachen Hand wischte er schließlich mehrmals über sein krank wirkendes Gesicht. Er schüttelte sich, dann sprang er auf. Er taumelte und versuchte mühsam, sein Gleichgewicht wiederzufinden.

Die beiden Techniker stürzten vor. Doch Big Higg wollte keine Hilfe. Er riß sich los. Mit schweren Schritten stampfte er bis an den Rand der Klippen. Er starrte in die Brandung. Die Wellen kamen wieder – immer wieder ...

Als er sich ruckartig umdrehte, war er wie ausgewechselt. Er biß die Zähne zusammen und hob die Faust. Die drei Männer auf der Wiese sahen ihn an.

»Dieser Zentralrat in London«, stieß Big Higg hervor. »Er will also eine neue Gesellschaftsordnung auf der Erde, wie?«

Die beiden Techniker nickten.

»Mit einem neuen Denken!«

Wieder nickten die Männer.

»Haben Sie gehört, ob die Anomysts ihrem Revolutionsrat eine griffige Abkürzung gegeben haben?« wollte Big Higg wissen.

Die Männer nickten.

»Z-MAG ... Die Führungsgruppe nennt sich Z-MAG ...«

Und plötzlich grinste Big Higg böse.

»Dann ist es nichts Neues! Sie benutzen die eingefahrenen Methoden unseres Systems. Okay, Männer – das ist unsere Chance! Die Burschen haben keine echte Alternative zu bieten. Sie sind Terraner, die genauso denken wie wir. Aber noch sind wir am Drücker ...«

»Was hatten Sie denn erwartet?« rief Saunders. Big Higg zog ihn zur Seite.

»Was glauben Sie wohl, warum ich Bennet und Kartschenko ins Hotel Galaxis geschickt habe? Gegen die anonymen Mystiker können wir uns ein paar Jahre wehren – auch wenn dabei die halbe Erde zum Teufel geht! Gefährlich sind die paar anderen – die Plejone-Kinder.



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