Der Sturz des Engels by Kate Ross

Der Sturz des Engels by Kate Ross

Autor:Kate Ross [Ross, Kate]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-08-22T04:00:00+00:00


17

Bar aller Hoffnung

«Wo ist Mrs. Falkland?» wollte Martha von Julian und Sir Malcolm wissen.

«In der Bibliothek», antwortete Julian mit gedämpfter Stimme. «Wir sollten uns etwas weiter hinten im Flur unterhalten, damit wir sie nicht stören.»

Er erntete Zustimmung, obwohl Martha schnellstens zu ihrer Herrin vorgelassen werden wollte. Und Luke schien zu verstört zu sein, um überhaupt zu merken, wo er ging oder stand.

«Ich würde euch beiden gern ein paar Fragen stellen», sagte Julian. «Kennt ihr jemanden, der ein Interesse haben könnte, Mrs. Falkland Schaden zuzufügen?»

Martha schäumte. «Glauben Sie etwa, ich hätte sie allein gelassen, wenn ich auch nur den geringsten Verdacht gehabt hätte, jemand könnte ihr ein Haar krümmen?»

«Hatte sie in letzter Zeit mit irgend jemand Streit?»

«Das allerdings!» Die Erkenntnis blitzte in Marthas Augen auf. «Dieser Junge.»

«Eugene? Für den Unfall kann er nicht verantwortlich sein. Dazu ist er gestern morgen zu früh abgereist.»

«Gut. Er ist der einzige Mensch, mit dem meine Herrin jemals aneinandergeraten ist. Wenn er es nicht gewesen sein kann, dann weiß ich auch nicht, wer es war. Aber wenn mir dieser Schurke jemals unter die Hände gerät, dann weiß ich, was ich mit ihm anstellen werde!»

Julian wandte sich an Luke. «Was ist mit dir? Weißt du, ob jemand schlecht auf deine Herrin zu sprechen war?»

«Nein, Sir», krächzte Luke. Er räusperte sich und wiederholte mit etwas festerer Stimme: «Nein, Sir.»

Sir Malcolm warf Julian einen Blick zu, der sagen sollte: Er weiß etwas! Julian nickte kurz, ging aber nicht weiter darauf ein. Falls Luke im Zusammenhang mit Mrs. Falkland von Schuldgefühlen geplagt wurde, würde er sich mit einer Beichte leichter tun, wenn der wutschäumende Racheengel Martha aus dem Weg war.

«Wußtest du, daß deine Herrin in anderen Umständen war?» fragte Julian Martha.

«Sie hat es mir nicht gesagt, Sir, aber ich habe es vermutet.»

«Weißt du, ob sie es jemand anders erzählt hat?»

«Woher sollte ich das wissen, Sir?»

«Hast du es jemandem erzählt?»

«Nein, Sir. Ich gehöre nicht zu denen, die über die Angelegenheiten ihrer Herrschaft klatschen.»

«Bitte verzeih mir, wenn ich so hartnäckig bin, aber dies ist wirklich sehr wichtig. Bist du ganz sicher, daß du es niemandem erzählt hast?»

«So sicher, wie ich Martha heiße, Sir. Ich habe kein Wort gesagt.»

«Luke, hast du geahnt, daß deine Herrin in anderen Umständen war?»

«Nein, Sir.» Luke schien schockiert zu sein, daß jemand vermuten könnte, er wüßte über eine derart persönliche Angelegenheit Mrs. Falklands Bescheid.

«Hat es unter den anderen Dienern diesbezüglich Gerede gegeben?»

«Ich habe nichts dergleichen gehört, Sir.»

Julian hatte keine Fragen mehr an Martha. Sir Malcolm entließ sie, und sie eilte zu ihrer Herrin.

Sie hatte den Raum kaum verlassen, als Luke den Kopf hob. Er sah müde aus; seine Augen waren rot umrandet, und seine gesunde Gesichtsfarbe war einer Blässe gewichen. «Es gibt da etwas, das ich Ihnen erzählen muß, Sir.»

«Das habe ich mir gedacht», sagte Julian. «Warum gehen wir nicht ins Arbeitszimmer?»

Nachdem er Dutton angewiesen hatte, das Mittagessen aufzutragen, schloß sich Sir Malcolm ihnen an. Julian begann mit ein paar eher harmlosen Fragen, um dem nervösen Luke die Zunge zu lösen. Er mußte wissen, welche von Alexanders Dienstboten Alibis für die Zeit von Mrs.



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