Brown, Dale by Mann gegen Mann

Brown, Dale by Mann gegen Mann

Autor:Mann gegen Mann
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Codlea, Rumänien (zur gleichen Zeit)

Bei Codlea, das ungefähr zweihundert Kilometer nordnordwestlich der rumänischen Hauptstadt Bukarest in den Ausläufern der Südkarpaten lag, gab es ein ehemaliges Bombenabwurfgebiet des Warschauer Pakts mit dazugehörigem Flugplatz, den Pawel Kasakow schon vor langem gekauft hatte. Er hatte nie erklärt, wozu ein russischer »Geschäftsmann« einen ganzen Militärstützpunkt in den Südkarpaten brauchte, und die rumänische Regierung hatte nie danach gefragt, als sie sah, wie viel Kasakow für diesen zu einer Geisterstadt gewordenen verlassenen Stützpunkt zu zahlen bereit war.

Rumänien war eine sprudelnde Quelle für Waffen, Treibstoff, Wartungspersonal, Geheimdienstoffiziere und Söldner – man brauchte nur genug Geld, dann schienen die Vorräte unbegrenzt zu sein. Unter dem Regime von Nicolae Ceauş‐ escu hatte Rumänien, das einst nur ein unbedeutendes Mitglied des Warschauer Pakts gewesen war, eine beachtliche Rüstungsindustrie aufgebaut, die Lizenz- und Nachbauten sowjetischer und chinesischer Waffen aller Art von Handfeuerwaffen bis zu Düsenjägern herstellte. Als Russland und China nach dem Zerfall der Sowjetunion den Weltmarkt mit Waffen überfluteten und in ganz Osteuropa wirtschaftlich schwere Zeiten herrschten, verlegten diese Rüstungswerke sich auf Geschäfte mit illegalen Waffenhändlern, um überleben zu können. In Rumänien war Pawel Gregorjewitsch Kasakow ein regelmäßiger und willkommener Kunde.

Äußerlich wirkte der große Hangar ebenso vernachlässigt und vom Einsturz bedroht wie alle Gebäude auf dem ehemaligen Stützpunkt. Bei näherer Betrachtung wäre einem als Erstes aufgefallen, dass der fünf Meter hohe Stacheldrahtzaun, der den Hangar umgab, offensichtlich ganz neu war. Kam man noch näher heran, zeigte sich, dass sich hinter dem abblätternden Anstrich, den losen Profilblechen und den rostigen Schrauben der Flugzeughalle eine schalldichte stählerne Innenschale verbarg und das alte Hangartor auf gut geölten Rollen lief. Obwohl aus Rissen im Asphalt der Rollwege und Start- und Landebahnen weiterhin Gras wuchs, war es an einigen Stellen niedergedrückt und zerquetscht, was darauf schließen ließ, dass dort erst vor kurzem schwere Fahrzeuge unterwegs gewesen waren.

In diesem fünfzig Jahre alten Hangar stand eines der modernsten Flugzeuge der Welt: der Stealth-Jagdbomber Metjor Mt179 Tjeny. Auf Kasakows Anweisung waren Stoica und Jegorow nach ihrem Angriff auf Kukës auf diesem einsamen, buchstäblich in Vergessenheit geratenen Flugplatz gelandet, wo Treibstoff, Waffen und Techniker auf sie warteten. Ein Team aus dreißig Ingenieuren und Mechanikern stand dort bereit, um die Mt179 zu überprüfen, die in ihren Computern gespeicherten Einsatzdaten auszuwerten und das Flugzeug für den nächsten Einsatz vorzubereiten.

Auch nach ihrem ersten Einsatz befand die Mt179 sich in fast perfektem Zustand. Bei einer Inspektion am frühen Morgen begutachteten Pilot Ion Stoica und Waffenoffizier Gennadi Jegorow die Maschine gemeinsam mit dem Chefmechaniker. »Das hier ist das Schlimmste, Towarischtschi«, sagte der Wartungschef. Er deutete auf die Flügelvorderkante in der Umgebung der zylinderförmigen Schächte, aus denen die Jagdraketen abgefeuert wurden. »Die Lenkwaffen werden durch komprimierten Stickstoff aus ihren Röhren ausgestoßen. Um Schäden durch den Gasstrahl an der Tragfläche zu verhindern, soll das Treibgas sie dreißig bis vierzig Meter weit nach vorn befördern, bevor der Raketenmotor zündet. Aus irgendeinem Grund werden die Lenkwaffen jedoch nur zehn bis fünfzehn Meter weit ausgestoßen, bevor der Motor zündet. Die Abdeckung aus Titan schützt den Zylinder vor Beschädigungen, aber



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