Blutige Seilfahrt im Warndt by Elke Schwab

Blutige Seilfahrt im Warndt by Elke Schwab

Autor:Elke Schwab [Schwab, Elke]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-941657-92-2
Herausgeber: Conte Verlag GmbH
veröffentlicht: 2013-06-10T22:00:00+00:00


Wie ein Déjà-vu kam es Schnur vor, als er auf dem zugigen Gelände stand, umgeben von schaulustigen Bergarbeitern, deren Anzahl immer größer wurde. Dr. Wolberts Aussage erschütterte ihn. Die Überreste des Toten waren so zerfetzt und zerstreut, dass es Tage dauern würde, bis sie den ganzen Menschen wieder zusammenfügen konnten.

»Worauf wartest du?«, fragte der Mediziner, als Schnur keinerlei Anstalten machte, in das Erlebnisbergwerk hineinzugehen.

»Auf die Genehmigung von oben«, antwortete Schnur mit einem säuerlichen Grinsen. »Es gibt leider ein Kompetenzgerangel, wer für diesen Fall zuständig ist.«

»Blöde Sache«, meinte Wolbert. »Dabei kann das Bergamt diesen Fall gar nicht ohne unsere Hilfe lösen.«

»Warum?«

»Wenn du da reingehst, weißt du warum! Der Tote ist über mehrere Maschinen verteilt, die alle zur KTU müssen. So ein Equipment hat das Bergamt überhaupt nicht.«

Schnur klopfte Wolbert auf die Schulter. »Sollte jemand versuchen, uns von den Ermittlungen fernzuhalten, habe ich endlich ein Argument, das niemand in den Wind schlagen kann.«

»Ich glaube, das wissen die selbst. Vermutlich ist es sogar umgekehrt, und sie kommen dieses Mal im Rahmen der Amtshilfe auf euch zu.«

Schnur grinste. Doch als er Anke und Erik aus dem Erlebnisbergwerk herauskommen sah, staunte er nicht schlecht.

»Wo kommt ihr denn her?«, fragte er.

Anke schaute verdutzt auf ihren Dienststellenleiter und meinte: »Ich sollte eher fragen, warum du nicht rein kommst.«

»Weil ich warten muss, was die Staatsanwältin erreicht. Offiziell sind wir immer noch nicht befugt, in diesem Fall zu ermitteln.«

»Dann muss sie sich aber beeilen«, drängte Anke. »Lange können die Überreste des Mannes nicht so zurückbleiben.«

»Weiß man schon, wer es ist?«

»Vermutlich Arthur Hollinger. Er war für das Erlebnisbergwerk zuständig und er ist auch der einzige, der hier in dem ganzen Tumult fehlt.«

Wieder ging ein Raunen durch die Menge. Und wieder hatte Schnur das Gefühl eines Déjà-vus. Er ahnte, dass wieder einmal die Staatsanwältin der Grund für die Unruhe in der Menge war.

Und genauso war es.

Plötzlich stand sie vor ihm mit einem siegessicheren Lächeln.

»Du siehst aus, als hättest du gewonnen«, schlussfolgerte Schnur.

»Dafür musste ich jedoch eine ganze Menge erzählen.«

Schnur spürte, wie ihm ganz heiß wurde.

»Deine Theorie von einer ganzen Serie von Morden, die wie Unfälle aussehen sollten …« Sie schaute sich um, beendete den Satz jedoch nicht, als sie die vielen Männer um sie herum versammelt sah.

Schnur zog die rothaarige Frau in eine stille Ecke, was von den umstehenden Bergleuten mit lauten Pfiffen kommentiert wurde.

»Ob das gut war …«, meinte er.

»Hast du nicht selbst gesagt, dass wir nicht mehr heimlich so weitermachen können?«

»Schon gut«, gab sich Schnur geschlagen. »Du hast richtig gehandelt.«

»Anders hätte man uns die Verantwortung für den Fall niemals übertragen«, beharrte die Staatsanwältin.

»Für welchen Fall?«, hakte Schnur euphorisch nach. »Heißt das, dass wir ab sofort auch in Fall Peter Dempler offiziell ermitteln dürfen?«

»Nein! Das Bergamt erlaubt uns trotz allem nicht, unter Tage zu ermitteln. Sie wollen erst selbst überprüfen, ob wir mit unserer Theorie über die Serienmorde recht haben und ob der Fall Arthur Holllinger dazugehört. Grewe muss also weiter den Trojaner spielen … wenn er bereit dazu ist.«

»Aber in das Erlebnisbergwerk dürfen wir?«

»Dafür haben wir die Erlaubnis. Die Spusi ist schon drin.



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