Beautiful by Christina Lauren

Beautiful by Christina Lauren

Autor:Christina Lauren
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955766887
Herausgeber: MIRA Taschenbuch


11. Kapitel

PIPPA

Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, den Aufenthalt in Connecticut abzukürzen, fiel uns eine schwere Last von den Schultern. Die Theorie war gut gewesen, die Praxis weniger. Nun würden wir in unseren Van steigen und etwas früher als geplant nach Vermont fahren, um eine gute Woche lang die Ruhe in der Hütte zu genießen. Wie Niall sagte: zurück in unsere kleine Blase.

Das klang echt supereinfach. Total entspannt, oder?

Davon abgesehen, dass wir noch eine Nacht im Hotel vor uns hatten und die beiden anderen Paare nicht mehr weggehen, sondern sich etwas zu essen aufs Zimmer bestellen wollten und … na ja.

Jensen und ich konnten entweder noch mal losziehen und riskieren, in diesem winzigen Ort über Becky und Cam zu stolpern … oder eben auch in unserem Zimmer bleiben.

Wir diskutierten das nicht aus. Wir hatten keinen Plan. Wir gingen einfach … irgendwie rein, ließen unsere Sachen fallen und starrten einander an.

„Also“, sagte er.

„Also.“

Er inspizierte die Minibar, nahm einen halben Liter Chardonnay heraus und hielt die Flasche fragend hoch.

Ich lachte. „Hast du nicht langsam die Nase voll von Wein?“

„Die Gefahr besteht, glaube ich, eher nicht.“ Er griff nach dem Korkenzieher.

Ich hatte nicht das Bedürfnis, die Stille mit nervösem Geplauder zu füllen, während er die Flasche öffnete. Er war ein Mann, der daran gewöhnt war, dass man ihn ansah, wenn er vor einen Raum voller Menschen trat, dass man ihm schweigend lauschte, wenn er etwas erklärte. Er wurde eigens eingeflogen, damit andere sich anhörten, was er zu sagen hatte, um seinen Worten dann Folge zu leisten. Ich beobachtete, wie die Muskeln an seinem Unterarm sich bewegten und der Korken sich langsam quietschend aus dem Flaschenhals löste.

„Was denkst du gerade, wenn du mich so anguckst?“ Er blickte erst auf, als er den Korken sicher in seiner kräftigen Faust hielt.

„Ich … gucke einfach nur.“

Er nickte, als ob ihm das als Antwort reichte. Ich musste unwillkürlich lächeln, denn es war exakt die Art Antwort, die Mark mir gegeben hätte – und ich hätte endlos nachgebohrt.

Ob diese Sache zwischen uns Jensen wohl komisch vorkam? Schließlich hatte sie absolut keinen Bezug zur Wirklichkeit. Aus unserer Affäre würde sich keine Geschäftsbeziehung entwickeln und auch keine romantische Partnerschaft. Und er war es schließlich gewohnt, seine Zeit nur für Dinge einzusetzen, die der Mühe wert waren. Ich fragte mich, ob er, um hier bei mir zu sein, irgendein „Effizienzpflicht-Programm“ in seinem Kopf austricksen musste oder ob ich für ihn so etwas war wie Ausführungen auf einem Whiteboard, mit dem Zusatz: Bitte bis zum 28. Oktober stehen lassen.

Ich fand ihn wirklich ausgesprochen faszinierend.

Er kam langsam auf mich zu und reichte mir ein halb mit Wein gefülltes Hotelglas. Doch noch bevor ich es an die Lippen setzen konnte, beugte er sich vor, und sein Mund presste sich auf meinen, öffnete mich, schmeckte mich.

Irgendwann in den letzten beiden Tagen hatte das Blatt sich gewendet. Jensen wirkte nicht mehr so überwältigt von seiner überraschenden Reaktion auf mich, selbstsicherer, als ob er nach etwas Vertrautem griff und bereit war, wieder die Kontrolle zu übernehmen.

Er beendete den



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