Antarctica by Steve Berry

Antarctica by Steve Berry

Autor:Steve Berry [Berry, Steve]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2013-02-01T05:00:00+00:00


50

Ramsey war begeistert. Alles hatte sich genau nach Plan entwickelt. Ob Aatos Kane nun zum nächsten Präsidenten gewählt wurde oder nicht, Ramsey würde nicht als ein Niemand in Pension gehen. Sollte Kane nicht gewählt werden, würde Ramsey seine Pensionierung zumindest als Mitglied des Vereinigten Generalstabs erleben.

Eindeutig eine Situation, bei der er nur gewinnen konnte.

Er schaltete die Lichter aus und ging nach oben. Ein paar Stunden Schlaf würden ihm guttun, da der nächste Tag kritisch war. Sobald Kane Kontakt mit dem Weißen Haus aufnahm, würde die Gerüchteküche überkochen. Ramsey musste sich dann bereithalten, die Presse abzuwimmeln, ohne etwas zu dementieren oder zu bestätigen. Dies hier war eine Ernennung, die dem Weißen Haus zustand, und er musste den Anschein erwecken, dass er allein schon die Tatsache, in Betracht gezogen zu werden, als große Ehre betrachtete. Am Ende des Tages würden Pressesprecher die Nachricht von seiner möglichen Ernennung durchsickern lassen, um die Reaktionen zu testen, und falls es nicht zu einem großen Aufstand kam, würde schon am Tag danach aus dem Gerücht eine Tatsache werden.

Das Handy in der Tasche seines Morgenmantels klingelte. Sonderbar, um diese Stunde.

Er nahm das Gerät heraus und stellte fest, dass auf dem Display keine Anruferkennung erschien.

Er war neugierig, blieb auf der Treppe stehen und nahm den Anruf an.

»Admiral Ramsey, hier ist Isabel Oberhauser.«

Er war nur selten überrascht, aber diese Erklärung bestürzte ihn. Er hörte die alte, brüchige Stimme und das Englisch mit dem deutschen Akzent.

»Sie wissen sich wirklich zu helfen, Frau Oberhauser. Schon seit einiger Zeit versuchen Sie, bei der Navy an Informationen zu gelangen, und jetzt ist es Ihnen gelungen, mich direkt anzurufen.«

»So schwierig war das nicht. Colonel Wilkerson hat mir die Nummer gegeben. Mit einer geladenen Waffe gegen den Schädel war er äußerst kooperativ.«

Ramseys Probleme hatten sich gerade vervielfältigt.

»Er hat mir sehr viel erzählt, Admiral. Er wollte unbedingt am Leben bleiben und dachte, er könnte das erreichen, indem er meine Fragen beantwortete. Leider sollte es nicht so sein.«

»Er ist tot?«

»Das erspart Ihnen die Mühe.«

Er würde nichts dergleichen zugeben. »Was wollen Sie von mir?«

»Tatsächlich rufe ich Sie an, um Ihnen ein Angebot zu machen. Aber vorher würde ich Ihnen gerne noch eine Frage stellen.«

Er stieg die Treppe hinauf und setzte sich auf die Bettkante. »Schießen Sie los.«

»Warum ist mein Mann gestorben?«

Er bemerkte einen Anflug von Emotion in ihrer ansonsten eiskalten Stimme und erkannte die Schwäche dieser Frau. Er beschloss, dass die Wahrheit ihm hier am besten diente. »Er hat sich freiwillig für eine gefährliche Mission gemeldet. Eine Mission, auf die auch sein Vater sich vor langer Zeit begeben hatte. Aber dem U-Boot ist etwas zugestoßen.«

»Sie sagen das Offensichtliche und haben meine Frage nicht beantwortet.«

»Wir haben keine Vorstellung davon, wie das U-Boot gesunken ist, und wissen nur, dass es gesunken ist.«

»Haben Sie es gefunden?«

»Es ist nie in den Hafen zurückgekehrt.«

»Wieder keine Antwort.«

»Es ist bedeutungslos, ob wir es gefunden haben oder nicht. So oder so ist die Besatzung tot.«

»Für mich spielt es aber eine Rolle, Admiral. Ich hätte es vorgezogen, meinen Mann zu bestatten. Er verdient es, bei seinen Ahnen zu ruhen.



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