Adler-Olsen Jussi - Moerck 02 by Schaendung

Adler-Olsen Jussi - Moerck 02 by Schaendung

Autor:Schaendung
Die sprache: eng
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Sie saßen wie zwei Schulkinder vor ihm mit ihren offenen Gesichtern. Die Stühle waren okay, auch wenn er persönlich kaum grüne Stahlbeine ausgewählt hätte. Aber daran würde man sich wohl gewöhnen.

Er berichtete kurz von seiner Entdeckung in Ordrup. Dann stellte er den geöffneten Metallkasten vor sie hin.

Rose schien unbeeindruckt. Assads Augen hingegen sahen aus, als könnten sie jeden Moment aus dem Kopf fallen.

»Wir müssen prüfen, ob wir auf den beiden Trivial-Pursuit-Karten Fingerabdrücke finden, die zu einem der Ermordeten von Rørvig passen oder zu beiden. Falls dem so ist, können wir, denke ich, davon ausgehen, dass sich auch auf den anderen Objekten Fingerabdrücke von Menschen finden werden, die ausgesprochen gewalttätigen Erlebnissen ausgesetzt waren.«

Er wartete einen Augenblick, bis Rose und Assad so aussahen, als hätten sie verstanden, was er gerade gesagt hatte.

Dann legte er den kleinen Teddy und die sechs Plastikhüllen in einer Reihe nebeneinander vor sie hin. Taschentuch, Uhr, Ohrring und Gummiarmband und die beiden Plastikhüllen mit jeweils einer Trivial-Pursuit-Karte.

Nein, ist der aber süß, sagten Roses Augen. Was auch sonst?

»Könnt ihr erkennen, was das Bemerkenswerteste an den Klarsichthüllen ist?«, fragte er.

»Es sind zwei Plastikbullen mit Trivial-Pursuit-Karten«, entgegnete Rose, ohne zu zögern. Also war sie doch bei der Sache. Hätte er nicht gedacht.

»Genau, Rose. Gut. Und das heißt?«

»Ja, logisch betrachtet heißt das also, dass jede Plastikhülle gewissermaßen eine Person darstellt und nicht ein Ereignis«, sagte Assad. »Sonst hätten die beiden Trivial-Pursuit-Karten ja im selben Plastikdingens gelegen, oder? Bei den Rørvig-Morden gab es zwei Opfer. Also auch zwei Plastikhüllen.« Er breitete die Hände aus, volles Panorama. Genau wie das Lächeln. »Also dann eine Plastikhülle pro Person.«

»Genau«, sagte Carl. Auf Assad konnte man zählen.

An der Stelle führte Rose die Handflächen zusammen und die Hände dann langsam zum Mund. Erkenntnis oder Schock oder beides? Das wusste nur sie allein.

»Ihr meint also, es könnte sich um sechs Morde handeln?«, sagte sie.

Carl haute auf den Tisch. »Sechs Morde. Das ist es!«, rief er. Jetzt dachten alle drei dasselbe.

Rose starrte den süßen kleinen Teddy an. Irgendwie gelang es ihr nicht, ihn mit den übrigen Sachen in Zusammenhang zu bringen.

»Ja«, sagte er. »Dieser kleine Kerl hat zweifellos eine andere Bedeutung. Schließlich war er nicht wie alle anderen Beweisstücke eingepackt.«

Stumm starrten sie den Teddy an.

»Wir wissen natürlich nicht, ob jedes Asservat mit einem Mord zusammenhängt, aber die Möglichkeit besteht immerhin.« Carl streckte die Hand über den Tisch. »Assad, gib mir mal Johan Jacobsens Liste. Die hängt an der Tafel hinter dir.«

Er legte sie so auf den Tisch, dass alle daraufschauen konnten. Dann deutete er auf die zwanzig Überfälle, die Johan Jacobsen notiert hatte.

»Es ist alles andere als sicher, dass diese Überfälle etwas mit den Rørvig-Morden zu tun haben. Möglicherweise gibt es überhaupt keine Verbindungen zwischen alledem. Aber vielleicht entdecken wir ja doch etwas, wenn wir die Fälle systematisch durchgehen. Es würde ja schon reichen, wenn wir nur einen der Fälle mit einem dieser Objekte hier in Verbindung bringen könnten. Also: Wir suchen nach einem weiteren Verbrechen, mit dem wir die Internatsschüler in Verbindung bringen können. Finden wir es, dann bewegen wir uns im grünen Bereich.



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