Wo bitte geht's nach Domodossola by Bill Bryson

Wo bitte geht's nach Domodossola by Bill Bryson

Autor:Bill Bryson [Bryson, Bill]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-08-01T11:21:13+00:00


F. Wieviele Schweden braucht man, um eine Wand zu streichen? A. Siebenundzwanzig. Einer streicht, und sechsundzwanzig kümmern sich um die Zuschauer.

F. Was macht ein Norweger, wenn er sich in einen Rauschzustand versetzen will? A. Er reißt den Filter seiner Zigarette ab.

F. Eines der beiden Hauptnahrungsmittel in Schweden ist der Hering. Welches ist das andere? A. Der Hering.

F. Woran erkennt man einen Norweger an einem Mittelmeerstrand? A. Er ist der mit den Schneeschuhen.

Dabei kicherte ich leise und ein wenig übergeschnappt vor mich hin, wie das eben jemand tut, der bis auf die Haut durchnäßt allein in einem leeren Restaurant mitten in einem sonderbaren Land sitzt und auf eine 25-DollarPizza wartet. Nach dem Essen ging ich zum Bahnhof, um mir für den nächsten Vormittag eine Fahrkarte nach Stockholm zu besorgen. In Schweden kann man nämlich nicht einfach in einen Zug steigen; eine Bahnfahrt will gut durchdacht sein, und die Fahrkarte muß man im voraus kaufen. In der Fahrkartenausgabe mußte ich mir an einem Automaten neben der Tür eine Nummer ziehen und warten, bis diese Nummer über einem der Schalter aufleuchtete. Ich hatte die Nummer 415, und die höchste der angezeigten Nummern war die 391. Da sie zwanzig Minuten später erst bei Nummer 393 waren, schlenderte ich zum Bahnhofskiosk, um mir zwischendurch in den Zeitschriften ein paar nackte Mädchen anzusehen. Leider war der Kiosk geschlossen, und ich mußte mit den ausgehängten Reiseplakaten vorliebnehmen. Als ich nach einer Weile wieder in der Fahrkartenausgabe stand, stellte ich nicht unbedingt zu meiner Überraschung fest, daß sich dort während meiner Abwesenheit einiges getan hatte und daß die 415 längst aufgerufen worden war. Also zog ich eine neue Nummer – diesmal die 432 –, nahm Platz und wartete eine halbe Stunde. Als meine Nummer endlich an der Reihe war, trat ich an den Schalter und bat den Mann, mir eine Fahrkarte für den Zug nach Stockholm um 10.05

Uhr am nächsten Morgen auszustellen. Er sah mich traurig an und sagte: » I’msorry. I do notspeak English. «

Ich war erstaunt. »Aber jeder in Schweden spricht Englisch«, protestierte ich schwach.

» I don’t« , erklärte er und wurde noch trauriger. » Pleaseyou must go to Window sree. She speaks vair goodEnglish. «

Ich ging zum Schalter drei und bat um eine Fahrkarte für den Zug am nächsten Morgen nach Stockholm. Die Frau erblickte die zerknitterte Nummer 432 in meiner Hand und zeigte auf die über ihrem Schalter angezeigte Nummer.

»Sie sind am falschen Schalter. An diesem Schalter ist die Nummer 436 an der Reihe.« Und während sie das sagte, erhob sich eine grauhaarige Dame aus ihrem Stuhl und stürmte auf mich zu. Ich versuchte, mein Problem mit dem »Einsprachigen« von Schalter fünf zu erklären, doch die Frau an Schalter drei schüttelte nur den Kopf und teilte mir mit: »Sie müssen eine neue Nummer ziehen. Dann rufe ich Sie vielleicht auf. Jetzt muß ich mich um diese Dame kümmern.«

» You are at zer wrong window! « brüllte die alte Dame mit den grauen Haaren in einer Lautstärke, die verriet, daß ihr Gehör sie allmählich im Stich ließ.



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