Wiedersehen im Sehnsuchtsland by Inga Lindström

Wiedersehen im Sehnsuchtsland by Inga Lindström

Autor:Inga Lindström [Lindström, Inga]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-0488-3
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-07-29T16:00:00+00:00


Das war die Arbeit, die sie wirklich liebte. Alte Kunstgegenstände zu reparieren und ihnen wieder ihren alten Glanz zu verleihen.

Eva genoss die Ruhe auf Schloss Katarinaberg. Eigentlich hätte sie sich weiter um die Auflistung der Kunstschätze kümmern müssen. Ulf Nordqvist tauchte in regelmäßigen Abständen bei ihr auf, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Zuletzt hatte er unwillig die Stirn gerunzelt, als er sie an der Staffelei stehen sah. Eva hatte ihm daraufhin klargemacht, dass sie hin und wieder an diesem Bild arbeiten musste, um ihrer Alibifunktion auf Schloss Katarinaberg gerecht zu werden.

Er hatte es eingesehen, auch wenn es ihm offensichtlich nicht gefiel.

Eva pinselte gerade die weiße Schicht, die der Wasserschaden auf dem Bild hinterlassen hatte, mit einer Lösung ein, um sie hinterher abzutragen. Sie trat einen Schritt zurück, um das Ergebnis besser betrachten zu können, als sie eine Männerstimme hinter sich vernahm.

»Da ist ja deine Mama.«

Eva wandte sich um und sah Peter zusammen mit Annika in den Raum kommen. Obwohl sie ihr Kind gesund und unversehrt vor sich sah, wurde sie sofort von Angst gepackt.

»Was ist passiert?«, sprudelte es aus ihr heraus. »Was hat das zu bedeuten, und wo ist meine Mutter?«

Peter zuckte mit den Schultern. »Ich habe Annika bei den Pferden getroffen und war mir nicht ganz sicher, ob Sie wissen, wo sie ist.«

Eva ging in die Hocke und umfasste die Schultern ihres Kindes. »Was machst du denn ganz allein bei den Pferden, Spatz?« Hatte sie wirklich mit einer Antwort gerechnet? Annika schaute sie an, doch ihre Miene blieb wie immer unbewegt. Wahrscheinlich hatte sie sich verlaufen und war so an der Koppel gelandet. Eine andere Erklärung fiel Eva nicht ein, obwohl ihr selbst das unwahrscheinlich erschien. Annika verließ doch nicht ganz alleine das Haus! Zumindest hatte sie das seit einem Jahr nicht getan.

»Ich glaube, Annika mag Pferde«, antwortete Peter an Stelle des Kindes.

Eva richtete sich wieder auf. »Sie hatte noch nie mit Pferden zu tun.« Aber was immer auch Annika dazu veranlasst haben mochte, Peter hatte sich als ihr Schutzengel erwiesen.

»Vielen Dank, dass Sie sich um sie gekümmert haben«, sagte sie dankbar.

»Kein Problem«, lächelte Peter und schaute sich um. »Ich will ja nicht neugierig sein, aber was machen Sie hier eigentlich?«, fragte er ernst.

»Ich bin Restauratorin.« Eva wies auf das beschädigte Gemälde. »Ulf Nordqvist hat mich gebeten, diesen Strindberg zu restaurieren.«

Als wäre das sein Stichwort gewesen, kam ihr Auftraggeber in genau diesem Moment in den Raum. Er wollte offensichtlich ausgehen und verbreitete in seinem dunklen, eleganten Anzug wieder diese Aura von gehetzter Nervosität.

»Frau Molin, wie weit sind Sie ...« Er brach ab und blieb abrupt stehen, als er Annika und Peter erblickte. Seine Brauen zogen sich unwillig zusammen, während Peter gleichzeitig die Arme vor der Brust verschränkte und sich zur Seite wandte.

»Was hat das zu bedeuten?« Ulf Nordqvists Stimme klang unfreundlich, seine ganze Haltung wirkte angespannt.

»Meine Tochter Annika hat sich wohl verlaufen und ...«

»Schon gut«, unterbrach Ulf Nordqvist sie unfreundlich. »Achten Sie darauf, dass hier nichts beschädigt wird.«

Es schien, als könne Ulf Nordqvist nicht schnell genug aus dem Raum kommen.



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