Wenn das Leben kippt by Tita Kern

Wenn das Leben kippt by Tita Kern

Autor:Tita Kern
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Kösel-Verlag
veröffentlicht: 2021-11-16T10:27:14+00:00


Diese einfache Unterteilung können viele Kinder sehr gut nachvollziehen, und mit der Zeit lernen sie sicher zu benennen, was gerade bei ihnen los ist. Und auch für uns Große ist es von Wert, nicht alle diese Zustände in einen Topf zu werfen, sondern gut zu differenzieren. Manchmal passiert es uns nämlich, dass wir versuchen, ein Unglück beim Kind (oder uns selbst) zu lindern und versehentlich das Gegenteil bewirken. Wenn wir nämlich etwas versuchen, das eher beruhigend wirkt, der Grundzustand aber bereits schlapp oder traurig ist, können wir unbeabsichtigt zu einer Verfestigung beitragen. Wenn wir hingegen in eine Diskussion einsteigen, obwohl das Kind gerade schon aufgedreht oder wütend ist, werden wir auch damit in eine ungute Spirale geraten.

Als Faustregel können Sie Folgendes versuchen:

TRAURIG braucht TROST:

Wärme, Kontakt, etwas Vertrautes, das Gefühl, versorgt zu werden. Manchmal auch in einem zweiten Schritt vorsichtige Aufheiterung.

SCHLAPP braucht SCHWUNG:

Ermutigung, in kleinen Schritten etwas zu tun. Bewegung, einen anderen Ort, irgendetwas, das mitreißt – und eine Person, die ermutigt und wenn möglich mitmacht.

AUFGEDREHT braucht ABLENKUNG:

Hilfe dabei, den Kopf und den Körper zu zentrieren, vielleicht auch die Möglichkeit, etwas von der angestauten Energie loszuwerden. Häufig hilft eine Kombination aus körperlicher Bewegung, um die Anspannung zu senken, und einer darauf folgenden Tätigkeit, die sanft die Aufmerksamkeit bindet.

WÜTEND braucht WEITE:

… und keinesfalls noch mehr Öl ins Feuer, sondern das Recht und genug Zeit, wütend zu sein. Eine Person, die im Kontakt bleibt, die Wut aushält und keinen zusätzlichen Druck ausübt. Klarheit bei den Großen, dass hinter Wut oft Überforderung steht, ohne das als Argument zu benutzen.

Alle Zustände können außerdem Anzeichen dafür sein, dass dringend die Möglichkeit geschaffen werden muss, auszuruhen. Müdigkeit bringt bei uns allen große Gefühle an die Oberfläche und macht es gleichzeitig schwieriger, diese im Griff zu halten. Bitte denken Sie also auch immer an die Möglichkeit, dass gerade alles einfach zu anstrengend ist und Ruhepausen eingeplant werden müssen.

Es gibt noch einen grundlegenden Tipp, den Sie ausprobieren können, denn auch er hilft gut bei der Regulierung von Gefühlen. Für ältere Kinder und Jugendliche kann ein Schaukelstuhl hilfreich sein, bei kleinen Kindern ist es das Schaukeln an sich. Vielleicht haben Sie zufällig einen Schaukelstuhl, einen Hängesessel oder Ähnliches, die Sie ins Spiel bringen können. Oder Sie machen Ihren nächsten Spaziergang zu einem Spielplatz mit Schaukel. Das äußere Ausbalancieren hilft tatsächlich auch beim inneren Ausbalancieren. Probieren Sie es doch selbst einmal aus!



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