Weit wie der Himmel: Roman (German Edition) by Jutta Besser

Weit wie der Himmel: Roman (German Edition) by Jutta Besser

Autor:Jutta Besser [Besser, Jutta]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Wildnis, Arizona, Freiheit, Farm, Sonnenuntergang, Leidernschaft, Liebe, Romantik, Pferde, Steppe, Natur, Landschaft, Frauen
ISBN: 9783955203184
Herausgeber: dotbooks Verlag
veröffentlicht: 2015-06-04T16:00:00+00:00


14

Der Morgen begann mit dem üblichen Klopfen an der Fensterscheibe und dem Bellen der Hunde. Michael schlief unbeirrt weiter. Anna stand leise auf und ging mit der Petroleumlampe ins Bad. Katzenwäsche, Sonnenschutz, Gummiband ins Haar, das war das Programm vor dem großen Tag. Eilig packte sie ihren kleinen Waschbeutel, blickte eine Weile auf den Inhalt, überlegte, erinnerte sich, tat einiges raus und anderes dazu. Sie ging mit der Lampe in der Hand durchs Zimmer, wickelte den Beutel und ein kleines Handtuch in eine Wolljacke und stopfte das Bündel in die Mitte des zusammengerollten Schlafsacks. Sie drückte die Regenjacke hinterher und legte ein Sweatshirt, Chaps und Kappe darauf. Dann griff sie in die Tasche ihrer Jeans und zog das Amulett hervor. Sie rieb es kurz zwischen den Fingern, ließ es wieder in der Tiefe der Tasche verschwinden und schlich zu Michael.

»Es ist so weit. Aufstehen«, flüsterte sie ihm ins Ohr, küsste seinen Nacken und fuhr mit der Hand durch sein Haar.

Er murmelte etwas und zog die Decke über den Kopf.

»Michael, komm. Es ist Round-Up-Tag. Arizona, Pferde ...«

»Ja, ist gut. Ich weiß, wo ich bin«, knurrte er und drehte sich aus der Decke.

Anna schob ihm seine Latschen vors Bett. Er stieg hinein, ging ins Bad und machte sich fertig. Mit seinem schwarzen Lederkulturbeutel und einem großen Handtuch kam er wieder heraus. »Gibt es da eigentlich ein Waschzelt oder so was?«

»Weder Klo noch Waschzelt. Es gibt keinen Planwagen wie bei einem organisierten Touristenausflug. Das hier ist Natur pur. Gewaschen wird sich im Fluss.«

Michael nickte ernst. Sie ahnte, welche Bilder an ihm vorbeiliefen, und legte den Arm um seine Schulter.

»Was hast du denn da alles in dem Beutel?«, fragte sie und blickte in die Ledertasche. »Rasierzeug? Spiegel?«, rief sie aus. »Bitte lass das hier. Das brauchst du wirklich nicht. Es spielt keine Rolle, wie du aussiehst, und mir gefällst du sicher auch mit Dreitagebart.«

Sie umarmte ihn versöhnlich, küsste ihn auf die bereits glatt rasierte Wange und zog sein Rasierzeug aus dem Beutel. »Die Pferde müssen unseren ganzen Schrott schleppen. Sei mir nicht böse, aber ...«

»Schon gut. Ein Hemd zum Wechseln werde ich wohl trotzdem mitnehmen können.«

Anna nickte und Michael verstaute seine Sachen in seinem kleinen Rucksack.



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