Weihnachten - Allein im Airport (German Edition) by Alex Meyne

Autor:Alex Meyne [Meyne, Alex]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: UNKNOWN
veröffentlicht: 2015-12-02T23:00:00+00:00

Kapitel 17

Im Büro von Hank Meyers warteten schon zwei weitere Terminalchefs auf die Besprechung. Meyers führte noch ein Telefongespräch.

Charlie begrüßte die beiden Kollegen und flüsterte ihnen zu: »Zum Glück hat der Alte ein paar Tage Urlaub und Hank ist der Boss.« Lächelnd stimmten sie zu.

»So.« Hank Meyers hatte den Telefonhörer abgelegt. »Dann wollen wir mal, meine Herren. Ich habe sie hergebeten, weil der Flughafen dieses Jahr Weihnachten wieder einmal neue Rekordzahlen vermelden kann. Wir hatten fast fünf Prozent mehr Fluggäste als letztes Jahr. Ich brauche etwas für die Statistiken, die ich wieder einmal zum Jahresende fertigmachen muss.

Deshalb hätte ich zunächst gerne einmal ihren persönlichen Eindruck. Nicht in Zahlen, sondern vom Gefühl her. Hatten wir dieses Jahr mehr Schwierigkeiten, die Sicherheit zu gewährleisten, mehr Delikte, mehr Probleme? Einfach vom Bauchgefühl her.«

George Tanner, der Terminalchef Nord, schüttelt den Kopf: »Wenn ich an das letzte Jahr denke, dann habe ich das Gefühl, wir hatten es etwas leichter. Die Mitarbeiter funktionierten besser und trotz der gestiegenen Passagierzahlen gab es weder mehr Delikte noch sonstige Probleme. Mal abgesehen von unserem schlechten Gehalt, das langsam angehoben werden sollte.«

Der Chef lächelte: »Das verstehe ich nicht. Wenn die Arbeit nicht schwieriger wurde, warum sollte dann das Gehalt angehoben werden?«

Charlie duzte sich mit Hank, sie kannten sich schon lange: »Das ist doch einfach, Hank. Mitarbeiter müssen immer wieder motiviert werden. Das hast du selber einmal gesagt und eine Finanzspritze wäre eine gute Motivation. Das betrifft ja nicht nur uns, sondern auch dich. Oder fühlst du dich motiviert genug?«

Alle lächelten amüsiert und Hank ergriff das Wort: »Ich gebe euch recht und habe auch schon weiter oben darauf hingewiesen. Aber mehr kann ich auch nicht tun.

Als Flughafensicherheit haben wir nun mal ein großes Problem. Wenn wir in unseren Büchern und im Jahresabschluss nicht genügend Festnahmen und aufgeklärte Fälle usw. aufweisen, dann heißt es, wir haben schlechte Arbeit gemacht. Wenn wir aber zu viel nachweisen, dann heißt es, der Flughafen steckt voller Kriminalität, weil wir schlechte Arbeit gemacht haben.

Wir stecken in einer Zwickmühle. Ein Flughafen mit vielen Kriminalfällen bekommt einen schlechten Ruf. So etwas in der Presse zu lesen, kann einem Flughafen schaden. Wenn wir keine Fälle aufdecken, nimmt die Kriminalität sofort zu und wir stehen dann im Ruf der Unfähigkeit.

Was ich sagen will, wir müssen ein ausgewogenes normales Verhältnis haben. Soweit ich das anhand der Statistiken gesehen habe, liegen wir in etwa richtig. Es sind nur noch wenige Tage bis Jahresende, da wird sich auch wohl nicht mehr viel ändern. Ich bin ja eigentlich mehr für die interne Sicherheit zuständig. Da macht es sich gut, wenn Angestellte des Flughafens nicht in zu viele Delikte verwickelt sind. Vielen ehrlichen Mitarbeitern lässt man auch lieber Gehaltszulagen zukommen als Unehrlichen. Verständlich oder?«

»Ich muss leider deine Jahresendstatistik umwerfen. Deshalb wollte ich sowieso zu dir kommen. Wir haben durch die Polizei heute einen Dieb festnehmen lassen, der einer Flugreisenden alten Dame die Handtasche gestohlen hatte. Dies passierte in der Menschenmenge des Ankunftsbereiches und der Schmutzfink ist als Saubermann bei der Reinigungstruppe beschäftigt.«

»Hmmm, und ihr konntet den Diebstahl nachweisen? Habt ihr ihn in flagranti erwischt?«

»Der Bericht wird gerade geschrieben.

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