Watersong - Sternenlied (German Edition) by Hocking Amanda

Watersong - Sternenlied (German Edition) by Hocking Amanda

Autor:Hocking, Amanda [Hocking, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-03-24T23:00:00+00:00


VIERZEHN

Enthüllungen

Ich bin eine Meerjungfrau?«, fragte Gemma ungläubig, als sie an die Oberfläche kam.

Vermutlich hätte sie auch unter Wasser sprechen können, aber sie hoffte, die Nachtluft würde ihren Kopf frei machen, falls dies alles nur eine von Drogen verursachte Halluzination sein sollte. Das wäre nicht das erste Mal, dass Penn ihr etwas untergejubelt hätte.

»Nicht wirklich«, entgegnete Penn und strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht. Thea und sie waren unmittelbar nach Lexi ins Wasser gesprungen, sodass sie nun zu viert in der Bucht trieben. »Wir sind Sirenen.«

»Was ist der Unterschied?«, fragte Gemma.

»Nun, Meerjungfrauen gibt es nicht, uns dagegen schon.« Penn lächelte.

Thea verdrehte die Augen und tauchte dann unter, vermutlich um zu schwimmen.

»Ich erkläre dir alles später«, sagte Penn. »Warum schwimmst du nicht eine Runde in deinem neuen Körper? Danach haben wir immer noch genug Zeit zu reden.«

»Ich …« Gemma wollte wissen, was sie war, sie musste es wissen.

Aber sie spürte ihren Schwanz durch das Wasser streifen. Er war kräftig und schnell und schien es kaum abwarten zu können, dass sie endlich losschwamm.

Wenigstens kannte sie nun einen Teil der Wahrheit. Sie wusste, was sie waren, und sie würden nicht verschwinden. Ohne noch etwas zu sagen, tauchte Gemma ins Wasser.

Es war besser als alles, was sie sich vorgestellt hatte. Sie bewegte sich schneller, als sie je für möglich gehalten hätte. Sie flitzte am Meeresboden entlang und jagte Fische, einfach weil sie es konnte. Einen Hai einzuholen wäre ein Kinderspiel, und fast hoffte sie, einem zu begegnen, um es auszuprobieren.

Etwas ähnlich Umwerfendes und Erhebendes hatte sie noch nie empfunden. Ihre Haut fühlte sich so lebendig an, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Jede Bewegung, jedes Zittern, jede Veränderung in der Strömung pulsierte durch sie hindurch.

Sie schwamm ganz dicht am Boden, raste dann zur Oberfläche empor und schnellte wie ein Delfin durch die Luft.

»Immer langsam«, rief Penn. »Wir wollen keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns lenken.«

Penn saß am felsigen Strand der Schmugglerbucht. Sie hatte ihren Schwanz aus dem Wasser gezogen, sodass er gekrümmt am Boden lag. Vor Gemmas Augen wellten sich die Schuppen und verwandelten sich von einem schimmernden Grün in das Goldbraun von Penns Haut. Er teilte sich in zwei Beine und Penn stand auf. Ihr Unterleib war nackt und Gemma wandte rasch die Augen ab.

»Nicht so schüchtern.« Penn lachte.

Sie ging davon und kramte in einer Tasche, die in der Felsnische lag. Aus dem Augenwinkel sah Gemma, wie Penn einen Slip und ein Strandkleid herauszog.

»Wir haben auch Kleider für dich dabei«, sagte Lexi, als sie sich aus dem Wasser zog. »Keine Sorge.«

Thea kam nach Lexi heraus, und Gemma wartete, bis alle drei angezogen waren, ehe sie herbeischwamm und sich aus dem Wasser hievte. Sie rutschte rücklings den Strand hinauf, wobei ihre Flossen schmerzhaft über die Steine schrappten, zog den Schwanz heraus und spürte ein paar Sekunden später wieder das vertraute Flattern.

Als sich ihr Schwanz in menschliche Beine zurückverwandelte, strich sie mit den Händen darüber. Sie konnte förmlich spüren, wie sich die Schuppen unter ihren Fingerspitzen bewegten.

»Das ist ja unglaublich«, keuchte Gemma und betrachtete ehrfürchtig ihre Haut.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.