Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 by Erin Hunter

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 by Erin Hunter

Autor:Erin Hunter [Hunter Erin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783407743480
Herausgeber: Beltz Gelberg
veröffentlicht: 2012-02-14T05:00:00+00:00


11. KAPITEL

Beim SternenClan!« Aschenpelz sprang aus dem Farndickicht und schaute Löwenpfote böse an. »Wie konntest du sie nur entkommen lassen?«

Die Bachstelze, die kurz zuvor aus Löwenpfotes ausgestreckten Tatzen gewitscht war, kauerte auf einem Ast über der Trainingskuhle. Sie stieß einen gellen Warnruf aus und flatterte zwischen den Bäumen davon.

Löwenpfote ließ den Kopf hängen. Er hätte sie fangen müssen, aber seine Pfoten waren schwer wie Stein. »Entschuldige.« Er war noch völlig erschöpft von seinem mitternächtlichen Ausflug mit Häherpfote. Dabei hatte er sich in der letzten Nacht schon früh von Heidepfote verabschiedet, um Schlaf nachzuholen.

»Du trampelst heute wie ein Dachs durch die Gegend«, tadelte Aschenpelz.

Spinnenbein und Mauspfote kamen mit Honigpfote und Sandsturm aus dem Farndickicht.

»Eher wie ein Igel im Winterschlaf!«, neckte Mauspfote.

Löwenpfote schaute seinen Baugefährten böse an.

Honigpfote schnippte mit dem Schwanz nach Mauspfote. »Dir ist auch erst vor Kurzem ein Eichhörnchen entwischt«, erinnerte sie ihn.

Löwenpfotes Ohren brannten. Er brauchte ihre Unterstützung nicht.

»Honigpfote hat recht.« Spinnenbein stupste Mauspfote mit der Schnauze an. »Und deine Kletterkünste können auch noch etwas Übung vertragen.«

Mauspfote legte die Ohren an. »Also gut, dann gehen wir üben!«

»Versuch ja nicht wieder, die Himmelseiche hochzuklettern!«, rief Honigpfote den beiden hinterher. Mauspfotes Schwanz zitterte verärgert, bevor er im Unterholz verschwand.

Sandsturm wandte sich an ihre Schülerin. »Los, Honigpfote, wir sehen mal nach, ob wir bei der alten Buche ein paar Mäuse aufspüren.«

»Können wir mitkommen?« Aschenpelz schaute Löwenpfote spitz an. »Ich bezweifle, dass wir hier noch viele Vögel finden.«

»Natürlich.« Sandsturm sprang aus der Senke den Hang hinauf und lief in den Wald, Aschenpelz folgte ihr schnell.

»Mach dir nichts draus«, flüsterte Honigpfote und gesellte sich zu Löwenpfote. »Ich habe gestern auch einen Spatz entwischen lassen.« Löwenpfote schnaubte und lief ihr mit gesträubtem Fell davon.

Unter der Buche lagen überall leere Schalen herum. Es war ein guter Ort für die Jagd, weil der üppige Vorrat an Bucheckern die Mäuse anlockte. Löwenpfote drängte sich vor Honigpfote in die Farne, die um den Baum herum wuchsen. Aschenpelz und Sandsturm saßen bereits unter den gekrümmten Wedeln und warteten auf sie.

»Hoffentlich fangen wir hier was«, miaute Aschenpelz. »Wir wollen doch nicht, dass der Clan hungert.«

»Das wird er nicht!«, blaffte Löwenpfote. Warum trampelte Aschenpelz immer nur auf seinen Fehlern herum, anstatt ihm zu sagen, was er nächstes Mal besser machen könnte?

»Seht!« Mit einer Kopfbewegung deutete Honigpfote auf die Lichtung. Eine Maus saß zwischen den krummen Wurzeln der Buche, eine Buchecker zwischen den Vorderpfoten, und knabberte die Schale auf.

»Das wird ein leichter Fang.« Sie blinzelte Löwenpfote aufmunternd zu. »Der Wühler weiß nicht mal, dass wir hier sind.«

»Warum fängst du sie dann nicht?«, zischte er.

Honigpfotes Augen verdunkelten sich. »Ich dachte, du würdest es gerne versuchen.«

»Ich brauche keine Hilfe!«, fauchte Löwenpfote. Hielt sie ihn etwa für ein hilfloses Junges?

Honigpfote senkte den Blick. Sofort bekam er ein schlechtes Gewissen. Sie wollte ihm doch nur helfen. Er drehte sich um und spähte aus dem Dickicht. Er würde die Maus fangen, als Zeichen, dass es ihm leidtat.

Aber sie war weg.

Nur wenige Schwanzlängen entfernt raschelte ein anderes Tier zwischen den Blättern herum. Löwenpfote ließ sich ins Jagdkauern sinken. Er verdrängte die Müdigkeit, die seine Glieder schwer machte wie nasses Holz, und kroch vorwärts.



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