Veyron Swift und der Orden der Medusa (German Edition) by Tobias Fischer

Autor:Tobias Fischer [Fischer, Tobias]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-04-12T22:00:00+00:00

Livius gestattete es. Er führte die beiden hinauf in die kaiserlichen Räume, wo jedes Familienmitglied sein eigenes Zimmer besaß. Vor jeder Tür stand ein Leibwächter der Hroderingas und musterte die fernweltischen Besucher misstrauisch. Livius führte Tom und Veyron vorbei an den bärtigen Wachen, bis sie zu einem etwas abseits gelegenem Zimmer kamen. Sofort trat der Wächter zur Seite, öffnete die Tür und sie traten ein.

»Domitia, ich bringe Besuch mit. Veyron Swift aus Fernwelt, mitsamt seinem Gehilfen«, rief er zur Begrüßung. Auf einmal stutzte er für einen Moment und wandte sich nachdenklich an Tom.

»Bist du eigentlich nun ein Sklave, oder ein Freigelassener?« fragte er neugierig.

Tom stemmte protestierend die Fäuste in die Hüften. »Hey, Mann! Weder noch, ich bin ein freier Mensch. Ich bin Veyons Assistent. Stimmt doch – oder, Veyron?«

Sein Pate nickte bestätigend, während seine Augen von einem Eck des Zimmers ins andere sprangen. Aus einem kleinen Nachbarraum trat Livius Gemahlin. Tom konnte sie nicht zwingend als attraktiv bezeichnen, aber sie schien ein nettes Wesen zu haben. Ihr Lächeln war zumindest gewinnend. Irgendwelche äußerlichen Gemeinsamkeiten mit Consilian ließen sich nicht feststellen. Konnte diese Person wirklich die Schwester dieses Verbrechers sein?

»Nicht so laut, Livius! Die kleine Livia ist gerade eben eingeschlafen. Eine Schande, dass uns Tirvinius kein Kindermädchen zur Verfügung stellt. Alles muss man selbst machen. Oh, deine Gäste. Seid gegrüßt, Meister Swift«, sagte sie betont leise, huschte durch die Wohnung und verbeugte sich knapp. Veyron und Tom erwiderten die Geste nacheinander.

»Ich grüße Euch ebenfalls, Lady Domitia. Vielleicht könnt Ihr Euch den Grund meines Besuchs denken. Ich bin hier, weil mich ein Fragen zu Eurem Bruder bewegen, Consilian.«

Domitias Gesicht wurde schlagartig etwas blasser und ihr freundliches Lächeln erstarb.

»Natürlich«, murmelte sie, drehte sich um und nahm auf einer der nahen Liegen Platz. Tom und Veyron setzten sie auf die gegenüberliegende Kline, während Livius verunsichert stehenblieb.

»Bitte nehmt meine Fragen nicht persönlich, sie dienen mir lediglich dazu, ein Gesamtbild der Vorgänge zu erstellen. Ich nehme an, Ihr seid nicht Consilians leibliche Schwester«, fragte er im geschäftsmäßigen Ton.

Domitia schüttelte den Kopf. »Nein, Consilian wurde von meinem Vater adoptiert, als er ein junger Mann war. Sein leiblicher Vater kam bei einem Einsatz ums Leben und Domitius Corvinus fühlte sich für den Jungen verantwortlich. Mein Vater war der Präfekt der Garde, müsst ihr wissen«, antwortete sie zögernd.

Tom bemerkte sofort, wie unangenehm ihr dieses Thema war. Immer wieder suchte sie den Blick ihres Gatten. Livius aber blieb einfach nur wie angewurzelt stehen und schaute verdattert drein.

»Ich hörte, er rettete den Augustus vor einer Räuberbande, als dieser eine Reise durchs Land machte«, sagte Veyron.

Domitia nickte hastig. »Es stimmt. Es war jedoch nicht nur irgendeine einfache Räuberbande, es waren Schrate. Sie hatten dem Augustus und seinem Gefolge aufgelauert – mitten in Maresia. Das war noch niemals da, man stelle sich das einmal vor! Consilian hat den Kaiser beschützt, nachdem seine engsten Leibwächter gefallen waren. Es war dramatisch, er war ein richtiger Held, mein Bruder. Alle Welt war so stolz auf ihn. Zusammen mit vier Mann hat er die überlebenden Schrate danach in die Berge verfolgt.

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