Verruchte Lady by Amanda Quick

Verruchte Lady by Amanda Quick

Autor:Amanda Quick [Quick, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
veröffentlicht: 2014-01-17T23:00:00+00:00


Kapitel 12

Phoebe machte Feuer im Kamin. Dann erhob sie sich und musterte den kleinen steinernen Raum im Licht der Flammen. Dies mußte Gabriels Arbeitszimmer sein.

Sie kam sich vor wie ein Eindringling, aber zugleich weckte die Tatsache, daß sie sich in einem Zimmer befand, das Gabriel s vertraut sein mußte, ihre Neugierde. Dieser Raum enthielt sein Herz und seine Seele.

Sie war rein zufällig auf das Turmzimmer gestoßen, als sie nach einer Zufluchtsstätte gesucht hatte. Ihr Kissen und ihr Decke hatte sie mitgebracht, da sie die Absicht hatte, die Nach hier zu verbringen. Es bestand für sie kein Zweifel daran, da Gabriel versuchen würde, heute nacht seine ehelichen Rechte zu fordern. Schließlich war er ein durch und durch sinnlicher Mann. Und außerdem war er nicht gerade der Typ, der eine so eindeutige Herausforderung ignorieren würde.

Es war immer ein Fehler, einen Ritter herauszufordern.

Wenn sie versucht hätte, ihm alles zu erklären, hätte sie die Konfrontation vielleicht vermeiden können, dachte Phoebe. Aber dazu war es jetzt zu spät. Es war nun einmal passiert. Außerdem war sie nicht in der Stimmung, sondern viel zu verletzt und wütend gewesen, um irgend etwas zu erklären.

Bei dem Gedanken an all die Monate, in denen sie sich für Neil Baxters Tod verantwortlich gefühlt hatte, hätte sie am liebsten geschrien. Hatte er sie wirklich angelogen? Es war schwer zu glauben. Sicher gab es eine Erklärung für das, was passiert war.

Bei dem Gedanken, daß Gabriel nur so getan hatte, als wolle er ihr bei ihren Nachforschungen helfen, hätte sie am liebsten geweint. Gabriel hatte sie auf jeden Fall angelogen. Und das schmerzte am meisten.

Natürlich, wenn sie ehrlich war, mußte sie zugeben, daß auch sie ihn von Anfang an über gewisse Dinge im dunkeln gelassen hatte. Nicht, daß sie ihn absichtlich irregeführt hätte. Es war einfach irgendwie aufgrund unglücklicher Umstände, auf die sie keinen Einfluß gehabt hatte, passiert.

Soweit sie es beurteilen konnte, hatte Gabriel keine derartige Entschuldigung. Aber vielleicht sah er das ja anders.

Das, was heute alles passiert war, war eindeutig zuviel für sie gewesen. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken. Zeit, um zu entscheiden, was sie als nächstes tun sollte. Irgendwie mußte sie einen Weg finden, dafür zu sorgen, daß ihre Ehe funktionierte.

Sie setzte sich an Gabriels Schreibtisch. Hier also schrieb er seine Romane. Sie fühlte sich ihm seltsam nahe, wie sie hier in diesem vom Schein des Feuers erleuchteten Zimmer saß. Sie streckte die Hand aus und hob eine seiner Federn auf. Damit also schrieb er seine Legenden. Dieses Wissen erfüllte sie mit Ehrfurcht.

Plötzlich wurde sie von einem Kratzen draußen vor dem Fenster aus ihren Träumen gerissen. Phoebe ließ die Feder fallen und sprang auf die Füße. Sie griff sich entsetzt an den Hals, als das Geräusch noch einmal ertönte.

Dies war kein Ast, der gegen die Steine schlug. Das Zimmer lag im dritten Stock, und vor dem Fenster stand kein Baum.

Das Kratzgeräusch wiederholte sich. Phoebe schluckte. O nein, sie glaubte nicht an Gespenster, aber dieses war eine sehr alte Burg, und gewiß hatte sie ihren Teil an Gewalttaten und Blutvergießen gesehen.

Sie hörte einen gedämpften Aufprall und sah, daß eine dunkle Gestalt auf dem engen Fenstersims landete.



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