Vaethyr - Die andere Welt by Freda Warrington

Vaethyr - Die andere Welt by Freda Warrington

Autor:Freda Warrington
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Carl Ueberreuter GmbH
veröffentlicht: 2012-03-08T23:00:00+00:00


~ 15 ~

Die Alte Eiche

Keiner sagte etwas.

Die Liebenden legten sich wie von Scheinwerfern geblendet erstarrt und aufgelöst in das aufgewühlte Bett zurück.

Alastair starrte sie an. Es war eine Sache von Sekunden, bis er verarbeitet hatte, was er vor sich sah. Seine Lippen begannen Fragen zu formen, auf die es keine Antworten gab – was soll das? Oder: Wie konntest du? –, aber es kam kein Ton heraus.

Seine Augen glitzerten. Blut stieg ihm ins Gesicht. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.

Sie hörten seine stampfenden Schritte auf den blanken Treppenstufen. Eine Tür schlug zu und brachte hallend das Haus zum Erbeben. Rosie verharrte in Schockstarre. Sie hatte keine Luft, um zu sprechen oder zu reagieren. Konnte weder Arme noch Hände noch Beine rühren.

»O Mist«, sagte Sam und setzte sich auf. »Meine Güte, Rosie. Was für ein Schlamassel.«

Sie legte eine Hand auf ihr Gesicht, presste die Augen zusammen und sagte: »Verdammt.«

Sam stieg aus dem Bett und begann ihre überall verteilten Kleidungsstücke zusammenzusammeln. Sie setzte sich auf die Bettkante und ließ den Kopf hängen, schüttelte sich dann und begann sich anzuziehen, wobei sie sich jedoch so ungeschickt anstellte, dass Sam eine ganze Minute vor ihr fertig angezogen war.

»Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte er sanft und ließ dabei seine Hand über ihrer Schulter schweben, ohne sie wirklich zu berühren.

»Hilf mir das Bett machen«, sagte sie und zog die Decken über die klebrigen, zerwühlten Laken. Ihr Mund war trocken und ihr Herz drohte zu zerspringen, aber ihr einziger Gedanke galt der Beseitigung der Beweise, wenn auch zu spät. »Schmeiß mir mal die Kissen her.«

Sam gehorchte. »Woher wusste er, dass wir hier sind?«

»Er wusste, mit welchem Grundstück ich anfangen würde. Er kommt oft vorbei, wenn er zufällig auf der Baustelle ist. Doch heute hatte ich nicht damit gerechnet. Mein Gott, was bin ich nur für ein Idiot!«

»Nein. Es war einfach Pech.«

Der Raum sah bald schon wieder so unberührt aus, wie sie ihn vorgefunden hatten. Nun würde keiner mehr das Bett durcheinanderbringen, bis das Haus verkauft war; wenn aber doch, mussten diejenigen mit einer ziemlich unerfreulichen Überraschung rechnen. Rosie holte schaudernd Luft. »O Gott.«

»Es tut mir so leid, Baby.« Sam fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er auf ihre Bloßstellung mit hämischer Freude reagierte, doch wieder hatte sie sich in ihm getäuscht. »Das hätte nie passieren dürfen. Was sollen wir jetzt tun?«

»Ich weiß es nicht, Sam.« Endlich schaffte sie es, ihm in die Augen zu schauen. Sein Haar war zerzaust und er sah sie zärtlich und zutiefst besorgt an. »Ich sollte zu ihm gehen.«

»Nein, an deiner Stelle würde ich ihn sich erst mal beruhigen lassen.«

Sie atmete aus. »Wenn ich es hinausschiebe, wird es nur noch schlimmer. Er verdient eine Erklärung.«

»Dann lass mich mitkommen. Wir stellen uns dem gemeinsam.«

»Oh, das würde ihm gefallen.« Durch den Schock war das wohlige Nachspüren schal geworden. Sie konnten einander kaum anfassen. »Danke, lieber nicht. Das muss ich allein machen.«

Lucas war unterwegs zu Freias Krone. Er näherte sich ihr von



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