Urteil Leben - Feuer und Wasser by Kera Jung

Urteil Leben - Feuer und Wasser by Kera Jung

Autor:Kera Jung
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
veröffentlicht: 2014-01-09T23:00:00+00:00


Um den edlen Rebensaft auszuwählen, bedarf es zwei Minuten.

Hühnchen mit Mozzarella … das bedeutet Weißwein. Josie begibt sich in die Küche und er öffnet die Flasche und stellt die Gläser bereit, womit sein Part das Dinner betreffend erfüllt ist.

Zeit, an die Arbeit zu gehen.

›Ja …‹

Während sie mit dem Geflügel beschäftigt ist, beobachtet Andrew sie. Ihr Haar ist zu einem losen Knoten im Nacken zusammengebunden, die Wangen sind leicht gerötet, die Augen vom Weinen immer noch ein wenig geschwollen und ihre Stirn in Konzentration gerunzelt.

Norton, du Idiot! ZEIT!

›Ja.‹

DU SOLLST ARBEITEN GEHEN, VERDAMMT!

›Gleich …‹

NICHT GLEICH, SONDERN SOFORT!

Leise seufzt Andrew. Ja, er hat bereits viel zu viel Zeit mit dem seligen Nichtstun vergeudet. Nicht sehr profitabel oder effektiv. So wird er garantiert nicht mehr lange zu den fünfzig reichsten Bürgern Amerikas zählen. Er muss etwas tun, obwohl in seiner Küche eine scheue Schönheit steht, die ihn laut eigener Aussage zwar liebt, aber aus Gründen, die ihm derzeit nicht geläufig sind, nicht von ihm berührt werden will.

Denk logisch! Je mehr du jetzt erledigst, desto mehr Zeit bleibt dir, wenn sie mit ihrer Kocherei fertig ist …

Richtig, dieses Argument kann er gelten lassen.

Effizientes Zeitmanagement: Jede Minute so gewinnbringend wie möglich nutzen. Das macht den Unterschied zwischen Siegern und Verlierern aus. Und hat er sich nicht vor etlichen Jahren geschworen, nie auf die Seite der Loser zu wechseln? Oh, verdammt und wie er das hat! Denn kein Geld zu besitzen, ist nicht nur unbehaglich, sondern auch riskant. Es führt dazu, dass die grundlegendsten Dinge im Leben nicht zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel ein Auto, damit man nicht gezwungen ist, dunkle Gassen entlangzugehen. Düstere, gefährliche Straßen, in denen das Grauen in Form von boshaften blauen Augen lauert …

Hastig strafft er sich und versucht, den ausbrechenden Schweiß zu ignorieren. Das ist der Grund für die ganze Anstrengung, hat er das tatsächlich vergessen? Nun, dann sollte er dringend darauf achten, seine Perspektive nicht zu verlieren. »Josie, ich bin in meinem Büro. Wenn du fertig bist, hole mich bitte!« Das klingt denkbar frostig und bringt ihm einen verwirrten Blick ein.

Doch er hat weder Muße noch Nerven für ihre forschenden, analytischen Musterungen. ER MUSS ARBEITEN!

Er steht bereits auf der ersten Treppenstufe, als sie ruft. »Andrew?«



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