Unter uns Pastorentoechtern by Secombe Fred

Unter uns Pastorentoechtern by Secombe Fred

Autor:Secombe, Fred [Secombe, Fred]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-18T16:00:00+00:00


Am folgenden Abend stand Bertie bei mir auf der Matte. Draußen parkte sein Wagen, dem das Glas an einem Scheinwerfer fehlte und dessen Kotflügel leicht verbeult war.

„Kann ich Sie mal dringend sprechen, Mr. Secombe?“ sagte er gehetzt. „Ich möchte den Pfarrer nicht belästigen, er ist zu alt für solche Sachen, aber Sie können mir sicher helfen. Sie können gut reden.“

Als er in meinem Sessel Platz nahm, fragte ich ihn: „Für welche Sachen ist der Pfarrer zu alt, und wie kann ich helfen?“

„Die Sache ist die“, fing er an. „Also, gestern vormittag nach dem Gottesdienst haben wir das Geld gezählt. Sehr gute Kollekte übrigens, zehn Pfund, drei Shillinge und siebeneinhalb Pence, zweiundsechzig Kommunikanten und eine ganze Menge Fremde. Die Zahlen steigen immer noch, seit Sie gekommen sind, Gott sei Dank.“

Er vergaß seine Sorgen für den Augenblick und strahlte mich an.

Dann umwölkte sich sein Blick.

„Also, wie ich schon sagte“, fuhr er fort. „Sie wissen ja, daß ich immer Mrs. Bradshaw nach Hause bringe, die Frau mit den schlimmen Beinen. Sie geht langsam wie ein Pinguin, Sie kennen Sie bestimmt.“ Er deutete ihre Art zu gehen mit den Händen an. „Also, ich habe sie mit einiger Mühe auf den Beifahrersitz bekommen. Sie muß ungefähr hundertzwanzig Kilo wiegen. Auf den Rücksitz kann sie nicht, weil sie nicht durch die Tür kommt. Also, ich habe sie hineinbekommen, und dann habe ich die Kollekte auf die Ablage neben dem Armaturenbrett gelegt, drüben vor ihren Sitz. Dann fuhren wir los in Richtung Melrose Avenue — da wohnt sie — und kamen zu dem Kreisverkehr beim Lamb and Flag.“ Er hielt inne, sei es, um Luft zu holen oder wegen der dramatischen Wirkung.

„Also, als wir durch den Kreisverkehr fuhren, fiel das Geld von der Ablage herunter. Ich fuhr mit der rechten Hand weiter und versuchte, mit der linken Hand das Geld von Mrs. Bradshaws Schoß aufzuheben. Bevor ich wußte, was los war, standen wir oben auf der Verkehrsinsel, und ich hatte den Schildpfeiler umgefahren.“

Die Vorstellung, wie Bertie, die Hand in Mrs. Bradshaws Schoß gelegt, auf einer Verkehrsinsel in Pontywen gestrandet war, war zuviel für mich. Ich bekam einen Hustenanfall, der den Gebrauch meines Taschentuchs erforderlich machte. Als er nachließ, fuhr Bertie fort:

„Also, nachdem ich den Wagen wieder von der Insel herunter hatte, fuhr ich sie nach Hause. Ihr war nichts passiert, sie war nur ein bißchen erschrocken. Also hat sie mir etwas Whisky gegeben, den sie für medizinische Zwecke immer im Haus hat, und nahm sich auch einen. Dann fuhr ich zu Will Notizbuch aufs Revier, um den Unfall zu melden. Und das ist der Grund, warum ich Sie sprechen wollte.“ Er sah mich sorgenvoll an.

„Sie wollen mir also sagen, daß Sie mit einer Whiskyfahne zu Will, dem Polizisten, gefahren sind, um Ihren Unfall zu melden“, sagte ich. „Das war ein bißchen riskant, nicht wahr?“

„Nun ja, ich habe ihm erklärt, daß ich aus rein medizinischen Gründen einen Schluck getrunken hätte“, erwiderte er, „und ich habe ihm auch gesagt, daß ich nie mit dem Schildpfeiler zusammengestoßen wäre, wenn ich nicht versucht hätte, beim Fahren das Geld von Mrs.



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