Unter goldenen Schwingen by Natalie Luca

Unter goldenen Schwingen by Natalie Luca

Autor:Natalie Luca [Luca, Natalie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: Carlsen
veröffentlicht: 2013-08-07T22:00:00+00:00


EIN GOLDENER SCHATTEN

»Das war ja reizend«, murmelte ich, als wir den Friedhofsweg Richtung Haupttor entlang gingen. »Ich stehe auf Familientreffen. Sollten wir öfter machen. Ich bin sicher, Seraphela wäre begeistert.«

»Sie wird kommen, wenn du sie rufst«, erwiderte Nathaniel, in Gedanken versunken.

Ich blieb stehen. »Nathaniel, sie hasst mich.«

»Was? Sie hasst dich doch nicht.«

Ich deutete auf die Kapelle. »Reden wir von der gleichen Seraphela? Das silbern glänzende Supermodel da drin?«

»Sie macht sich Sorgen. Das ist alles.«

Er bot mir seine Hand an und ich legte meine Hand in seine. Ein Schwarm Schmetterlinge explodierte in meinem Bauch.

»Ich mag Ramiel lieber«, murmelte ich, während ich versuchte, die Schmetterlinge unter Kontrolle zu bringen. »Ramiel ist cool.«

»Tut mir leid, dass du mit mir vorliebnehmen musst.« Nathaniel grinste, und drückte meine Hand. Aus dem Schmetterlingsschwarm wurde ein Schmetterlings-Feuerwerk.

»Ausnahmsweise«, brummte ich und hoffte inständig, dass er nicht hörte, wie laut die kleinen Flügel in meinem Bauch flatterten.

Als wir das Haupttor erreichten, sah ich Adalbert Kaster, der uns missbilligend durch sein Fenster beobachtete. Ich winkte ihm, doch er reagierte nicht. Mein Lächeln verblasste.

»Was ist los mit ihm?«, flüsterte ich Nathaniel zu.

Er antwortete nicht. Wir verließen den Friedhof und schlenderten über den Parkplatz.

»Großartig, dann sprechen wir eben über etwas anderes«, sagte ich. »Warte, wie wäre es mit diesen Engeln, die dich umbringen wollen?«

»Schade, dass du Ramiel magst«, stieß Nathaniel zwischen den Zähnen hervor. »Ich muss ihn nämlich dafür erwürgen, dass er dir das erzählt hat.«

»Wolltest du diese Tribunal-Sache etwa vor mir geheim halten?«

Nathaniel blieb stehen. »Wenn es jemals dazu kommen sollte, hätte ich es dir gesagt. Ich will einfach nicht, dass du dir unnötige Sorgen machst. Nicht meinetwegen«, fügte er hinzu.

»Bist du verrückt? Du bist … mir … wichtig«, stammelte ich umständlich und wich seinem Blick aus. »Und wenn du in Gefahr bist, will ich es wissen.«

Sein ernster Gesichtsausdruck wich einem atemberaubenden Lächeln. »Ich sollte derjenige sein, der dich beschützt.« Er berührte sanft meine Wange.

Mein Herzschlag setzte aus.

»Ich bin nicht in Gefahr«, sagte er leise.

»Versprichst du, es mir zu sagen, wenn es so weit ist?«

Ein gequälter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Damit du dich noch mehr aufregst?«

»Versprich es«, flüsterte ich. »Bitte.«

»Würde dich das beruhigen?«

Ich nickte.

»Dann verspreche ich es«, sagte er leise.

Seine Augen glühten und ich vergaß, zu atmen. Verwirrt riss ich meinen Blick von ihm los.

»Also … die Inferni?« Ich verschlang verunsichert meine kalten Finger ineinander. »Denkst du, Melinda hat Recht? Waren es keine zufälligen Angriffe, sondern eine Mission?«

»Ja, leider deutet alles darauf hin.«

»Eine Mission«, murmelte ich. »Aber … geplant von wem? Irgendjemand muss doch dahinter stecken.«

»Ramiels Einfluss auf dich hat schädliche Nachwirkungen«, brummte er ärgerlich.

Meine Augen wurden schmal. »Ich stimme ihm voll und ganz zu: ich habe ein Recht darauf, es zu wissen. Also, wer in eurer Welt würde in Frage kommen, so eine Mission zu planen?«

»Eine Menge Wesen«, sagte Nathaniel düster.

»Glaubst du, es war ein anderer Engel?«

»Ein anderer Engel? Nein. Mir ist kein Engel bekannt, der fähig wäre, so etwas zu tun.« Nathaniel verstummte plötzlich, und ein seltsamer Ausdruck trat in sein Gesicht. »Es gibt allerdings einen, dem man



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